Veröffentlicht am 26.08.2015

Nach Abschluss der Fassadensanierung: Feierstunde im HGH

Veranstaltung mit 150 geladenen Gästen aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Förderern

Nach einem Jahr intensiver Bauarbeiten erstrahlt die Fassade des Heiligen-Geist-Hospitals mit ihren vier charakteristischen Sechsecktürmen wieder in neuem Glanz. Anlässlich des Abschlusses der Fassadensanierung wird am Donnerstag, 3. September 2015, ab 15 Uhr eine Feierstunde im Heiligen-Geist-Hospital ausgerichtet, zu der mehr als 150 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur sowie die Förderer des jetzt beendeten ersten Bauabschnittes zur Sanierung der Fassade geladen sind. Senator Sven Schindler als Vertreter der Stiftung Heiligen-Geist-Hospital wird neben Vertretern der Förderstiftungen und des Architekturbüros während der Veranstaltung sprechen.

Korrodierte Ankereisen, fingerdicke Risse, witterungsbedingte Schäden an Fugen, Form- und Backsteinen hatten dem Gesamtgefüge der Schaufassade immer weniger Stabilität verliehen. Die Fassade drohte buchstäblich „ins Wanken zu geraten“ wie es die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in einem Artikel in ihrer Zeitschrift „Monumente“ umschrieb.

Die gravierenden Verformungen der Westfassade waren selbst für Laien ersichtlich: Während der Dachreiter nach Osten kippte, neigten sich die Türme nach Westen. Deren Mauern waren auf fast allen Seiten in voller Höhe gerissen.

Für eine dauerhafte Sicherung musste das gesamte Mauerwerk neu verfugt und vernadelt werden. Per Kran wurden die vier Turmhelme in einem Stück abgenommen, in der Werkstatt repariert und neu eingedeckt. Auch die vier vergoldeten Turmziere erstrahlen dank einer großzügigen Spende der Engelbert und Hertha Albers-Stiftung wieder in ihrem ursprünglichen Glanz.

Die Stiftung Heiligen-Geist-Hospital bedankt sich in diesem Zusammenhang nochmals herzlich bei allen Förderern für die großzügige Unterstützung bei der Fassadensanierung, insbesondere bei der Possehl-Stiftung, der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Verband Frau und Kultur, Lübeck, der Engelbert und Hertha Albers-Stiftung, Hella-Wohlrab-Stiftung und der Friedrich Bluhme und Else Jebsen-Stiftung.

Neben der Fassade müssen weitere Teile des Heiligen-Geist-Hospitals umfassend saniert werden.

Die Geschichte des Heiligen-Geist-Hospitals ist von einmaliger Kontinuität. Das Denkmal zählt nicht nur zu den ältesten, sondern vor allem zu den besterhaltenen Hospitälern des Mittelalters. Glücklicherweise von Bombentreffern verschont, gehört es zu den wertvollsten Schätzen der Lübecker Altstadt, die 1987 von der UNESCO als erstes Flächendenkmal in Deutschland unter Schutz gestellt wurde.

Aufgrund der erheblichen Schadensbefunde an der Gebäudehülle wurde im Jahr 2013 auf der Grundlage einer umfänglichen Schadensanalyse ein zusammenhängendes Sanierungskonzept zu verschiedenen Bereichen des Gebäudekomplexes Heiligen-Geist-Hospital entwickelt. Gegliedert nach Prioritäten wird das Konzept in drei Bauabschnitten im Zeitraum von 2014 bis 2019 umgesetzt. 1. Priorität genoss dabei die ab Sommer 2014 laufende Sanierung der Westfassade am Koberg als erster Bauabschnitt mit Kosten von ca. 1.4 Mio. Euro.

Im zweiten Bauabschnitt wird ab Mitte 2015 das Langhaus etwa drei Jahre lang für rund drei Mio. Euro saniert, dem sich dann voraussichtlich ein dritter Bauabschnitt mit der Sanierung des historischen Kellers anschließen wird. +++