Veröffentlicht am 08.06.2015

Lübecker Ehrenfriedhof wird am Mittwoch 100 Jahre

1800 Grabstätten und Ehrendenkmale erinnern an gefallene Soldaten und Zivilisten

Am kommenden Mittwoch, 10. Juni 2015, gibt es den Lübecker Ehrenfriedhof 100 Jahre lang. Wie der Bereich Stadtgrün und Verkehr mitteilt, ist ein offizieller „Geburtstag“ des Ehrenfriedhofes nicht bekannt. Doch vor 100 Jahren, am 10. Juni 1915, lud die Friedhofsverwaltung die Senatoren zu einer Besichtigung der Anlage ein. Ob es noch eine offizielle Einweihungsfeier gab, ist ebenfalls unbekannt. Die ersten Bestattungen wurden aber bereits 1914 vorgenommen.

Der Ehrenfriedhof wurde mehrmals erweitert – zuletzt nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute erinnern dort rund 1800 Grabstätten und Ehrenmale an die Soldaten und Zivilisten, die den beiden Weltkriegen zum Opfer fielen – darunter das „Grab des Unbekannten Soldaten“ und die Gräber derjenigen, die in der Bombennacht Palmarum 1942 starben.

Zahlreiche Familien und Organisationen haben außerdem rund 500 Gedenksteine aufgestellt, mit denen sie an ihre Angehörigen erinnern. Der wohl bekannteste dieser Gedenksteine ist dem Widerstandskämpfer, Sozialdemokraten und Journalisten Dr. Julius Leber gewidmet, der von den Nationalsozialisten umgebracht wurde.

Die Grundidee des städtischen Ehrenfriedhofs am Sandberg stammt von Harry Maasz. Er war von 1912 bis 1922 Leiter des Lübecker Gartenbauamts und bezeichnete sich selbst gerne als Gartenbaukünstler. An der Anlage des Ehrenfriedhofs lässt sich erkennen, wie Harry Maasz die Topografie der Landschaft in seine Gestaltungen einbezog. Damit ist ein Ort der Geschichte und der Erholung entstanden. Der Bereich Stadtgrün und Verkehr freut sich über zahlreiche Besucher. +++