Veröffentlicht am 06.05.2015

Orkanböen mit sintflutartigem Regen: 250 Einsätze

Feuerwehren im Dauereinsatz – Zahlreiche abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume

Ein Gewittertief hat mit kräftigen Orkanböen und Starkregen für zahlreiche Einsätze der Feuerwehren am gestrigen Dienstagabend im Lübecker Stadtgebiet gesorgt. Gegen 17.30 Uhr erreichte eine Gewitterfront mit Orkanböen der Stärke 12 und lokal teils sintflutartigen Regenmengen das Lübecker Stadtgebiet. Die Wetterlage sorgte mit zahlreichen umstürzten Bäumen, abgedeckten Dächern und vollgelaufenen Gebäudeteilen binnen kurzer Zeit für zahlreiche Einsätze.

Innerhalb von zwei Stunden wurden der Einsatzleitstelle der Feuerwehr Lübeck ca. 250 sturmbedingte Einsätze gemeldet. Vielerorts drohten Bäume auf Häuser oder die Straße zu fallen oder waren bereits umgestürzt und mussten von den öffentlichen Flächen geräumt werden. Die wetterbedingten Einsätze in der Hansestadt konzentrierten sich dabei im Wesentlichen auf den Innenstadtbereich und das westlich davon liegende Stadtgebiet.

Neben einer Vielzahl anderer Gebäude drang Starkregen auch in das Holstentor ein und überflutete Teile des Museums. Ebenso wurde das Dach des Heiligen-Geist-Hospitals durch Sturmböen beschädigt, so dass auch hier Regenwasser eindringen konnte. Die Einsatzkräfte pumpten das eingedrungene Wasser aus den Objekten. Das Dach der Pestalozzi-Schule ist zu großen Teilen abgedeckt worden, weshalb die Polizei gestern Teile der Fackenburger Allee abgesperrt hat. Für die Schülerinnen und Schüler findet heute kein Unterricht statt. Ein Statiker prüft die Tragkonstruktion des Daches. Sobald Näheres bekannt ist, folgen weitere Pressemitteilungen.

Am Nordlandkai stürzte ein Hafenkran auf ein festgemachtes Containerschiff. In Siems beschädigten Bäume die Oberleitung der dortigen Bahnverbindung. Durch Starkregen und umher fliegende Gegenstände kam es zu Verkehrsbehinderungen. Der Einsatzleitstelle wurden bislang – Stand Dienstag, 23.30 Uhr - keine Personenschäden im Zusammenhang mit dem Unwetter gemeldet.

Zur Verstärkung der Einsatzleitstelle alarmierte die Einsatzleitung der Feuerwehr am Abend die Einheit Informations- und Kommunikationsgruppe (IuK). Am Abend waren vier Wachen der Berufsfeuerwehr, 20 Freiwillige Feuerwehren und das THW im Einsatz. Lübecks Innensenator Möller informierte sich persönlich über den Einsatzverlauf in der Einsatzleitstelle. Die Einsatzverpflegung der ca. 280 Einsatzkräfte wurde durch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Johanniter (JUH) Lübeck sichergestellt. +++