Veröffentlicht am 11.12.2014

Verkehrssituation in der Weihnachtszeit

Bauverwaltung rät, Altstadt über Nordtangente anzusteuern und an Kanalstraße zu parken

An den Adventssonnabenden dieses Jahres herrschte, wie in den Vorjahren auch, sehr hohes Verkehrsaufkommen. Der Andrang war in den vergangenen Wochen so groß, dass der Kfz-Verkehr nicht mehr adäquat abgewickelt werden konnte. Aber auch die Gehwege waren nicht mehr „breit genug“, um das hohe Aufkommen an Fußgängern aufnehmen zu können. Problematisch war insbesondere, dass die Linienbusse mit im Stau standen und dadurch die Busnutzung als Alternative zur Anreise mit dem Pkw an Attraktivität verlor.

Die fußgängerfreundliche Verkehrsgestaltung in der Altstadt - mit den entsprechenden Restriktionen für die übrigen Verkehrsteilnehmer - erhöht die Attraktivität der Altstadt deutlich, insbesondere zur Zeit der Weihnachtsmärkte. Durch die hohen Besucherzahlen der Weihnachtsmärkte wird aber auch ein entsprechend starker Zielverkehr erzeugt, der zu den genannten Problemen führt.

Unabhängig von der Weihnachtszeit wurden im Vorfeld und im Zusammenhang mit dem Ausheben der Hafendrehbrücke seitens der Bauverwaltung folgende Maßnahmen getroffen, um die Verkehrsabläufe zu verbessern:

  • Einrichtung einer Fußgängerampel am „Lindenplatz“ in der Zufahrt der „Moislinger Allee“, um den Abfluss aus dem Kreisverkehr und damit aus der „Fackenburger Allee“ in Richtung Altstadt zu verbessern. Die räumliche und zeitliche Ausdehnung des Rückstaus zu den Hauptverkehrszeiten konnte damit deutlich reduziert werden.
  • Mit einer Schaltung teilweise völlig neuer Signalprogramme am „Holstentorplatz“ zur Unterstützung dieser Maßnahme in den Zeiten Mo.-Fr. 6 bis 9 Uhr konnte der Verkehrsfluss weiter verbessert werden.
  • An der Ampel „Holstentorplatz“ an der Kreuzung „Willy-Brandt-Allee“ und „Possehlstraße“ wird die Einblendung einer zweiten Busphase innerhalb eines Signalumlaufs unterdrückt, um somit mehr Grün für den Kfz-Verkehr stadtauswärts zu ermöglichen. Dies gilt für alle Signalprogramme im gesamten Tagesablauf.
  • Am „Holstentorplatz“ erfolgte in der vergangenen Woche eine weitere Anpassung der Signalschaltung und Erhöhung der Grünzeiten für den stadtauswärtigen Verkehr in Richtung „Lindenplatz“. Weitere Erhöhungen der Grünzeiten wären nur zu Lasten der übrigen Verkehrsbeziehungen aus „Willy-Brandt-Allee“ und „Possehlstraße“ möglich, die zu diesen Zeiten aber ebenfalls stark belastet sind, so dass es nur zu einer Verlagerung der Probleme käme.

Ein großes Problem in der Verkehrsabwicklung stellt insbesondere der starke Fußgängerverkehr im Bereich der Kreuzung Holstenstraße und Untertrave dar. Dadurch wird der rechtsabbiegende Verkehr aus der Holstenstraße in Richtung Norden zeitweise starke behindert. Eine Anpassung der Signalprogramme, etwa ein getrenntes Signal nur für Fußgänger, würde jedoch die Grünzeiten für alle Verkehrsteilnehmer deutlich reduzieren und löst das Problem nicht.

Fazit und Empfehlung aus Sicht der Bauverwaltung:

Die zweite, wichtige Strecke zum Erreichen der Weihnachtsmärkte und der Altstadtinsel über die Straßen „Nordtangente“ bzw. „Eric-Warburg-Brücke“ wird vom auswärtigen wie auch einheimischen Verkehr bisher nicht stark angenommen. Dabei ist dieser Streckenzug bislang ausreichend leistungsfähig. Hier entstehende Rückstauungen im Bereich der „Hafenstraße“ sind für den übrigen Verkehr weniger kritisch als die Situationen in der „Holstenstraße“, da der Busverkehr dort nicht betroffen ist.

Dringender Appell und Bitte an die Lübeckerinnen und Lübecker:

Die Lübecker Autofahrerinnen und Autofahrer sollten, sofern es geht, die Innenstadtbereiche insbesondere an den Adventssonnabenden mit ihren Fahrzeugen nicht in die Bereiche „Fünfhausen“, „Schüsselbuden“, „Holstenstraße“, „An der Untertrave“ und „Holstentorplatz“ hineinfahren. Für den Besuch der Innenstadt wird empfohlen, nach Möglichkeit die Parkplätze im Bereich der „Kanalstraße“ zu nutzen. Dort ist nach dem Einkauf oder dem Besuch des Weihnachtsmarktes eine Abfahrt in alle Richtungen gut möglich.

Ausblick: Die Bauverwaltung kündigt an, gleich zum Jahresbeginn 2015 ein weitergehendes Fazit der vorweihnachtlichen Verkehrssituation zu ziehen. Vor dem Hintergrund von rd. 200.000 Besuchern am vergangenen Sonnabend (vor dem zweiten Advent) muss überlegt werden, wie für die „Weihnachtsstadt des Nordens“ künftig ein schlüssiges und belastbares Konzept für die Erschließung der Altstadtweihnachtsmärkte aussehen kann. Vergleicht man die Besucherzahlen des Hansetages (rd. 700.000 Besucher an fünf Tagen) müssten die damals erarbeiteten Lösungen tragfähig für die Weihnachtszeit sein und deshalb in die Beratungen für die Jahre 2015 ff. einbezogen werden. Für die verbleibende Zeit bis Heiligabend (zehn Werktage) muss allerdings mit der bestehenden Situation gelebt und entsprechend Geduld bei allen Verkehrsteilnehmern aufgebracht werden. +++