Veröffentlicht am 09.12.2014

Projekt „zweisprachiges Grundschulangebot“ nimmt Gestalt an

Senatorin Borns und Dr. Dräger stellten Überlegungen vor – Erste Schulen arbeiten bilingual

Das Projekt „zweisprachige Schule“ in Lübeck nimmt langsam konkrete Gestalt an. Drei Lübecker Grundschulen wollen sich in diese Richtung entwickeln und sind dabei, Konzepte zu erarbeiten, wie Unterricht und Lernen gleichberechtigt in deutscher und englischer Sprache bei ihnen funktionieren kann. Das haben heute Schulsenatorin Annette Borns und Dr. Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender der Drägerwerk Verwaltungs AG bei einem Pressegespräch mitgeteilt

Besonders Lübecker Industrieunternehmen wie Dräger haben großes Interesse an einem solchen Angebot. Sie sind international tätig und müssen Mitarbeiter aus dem ganzen Land und der ganzen Welt gewinnen, nach Lübeck zu ziehen. Die Attraktivität des Standortes Lübeck wird maßgeblich erhöht durch eine Schule, die auch für Kinder geeignet ist, die nicht Deutsch sprechen.

Zudem wissen auch viele deutsche Mitarbeiter dieser Unternehmen aus eigenem Erleben, wie wichtig es ist, die Kinder frühzeitig zu Weltenbürgern zu entwickeln, damit ihnen später die Welt offen steht. Dafür sind sehr gute Englischkenntnisse eine Voraussetzung, die heute nur durch einen Auslandsaufenthalt in der Schulzeit erreicht werden kann, was sich nicht jede Familie leisten kann.

Die Unternehmen wollen daher die Konzeptentwicklung begleiten, um die Interessen von heutigen und zukünftigen Weltenbürgern mit einzubeziehen. Ebenso wirken sie daran mit, Konzepte für notwendige Investitionen, Finanzierungen und die Nutzung vorhandener Fördertöpfe zu entwickeln; im Einzelfall werden sich Unternehmen mit ihrem Know-how auch in bauliche Maßnahmen einbringen.

Eine Arbeitsgruppe mit Schulverwaltung, Schulaufsicht, Schulvertretern und der IHK hat die Arbeit aufgenommen, um konkrete Pläne zu machen und erforderliche Entscheidungen vorzubereiten. Chancen und Risiken wurden bereits in Workshops beleuchtet, die ersten Hospitationen an Schulen, die bereits bilingual arbeiten, haben stattgefunden.

Alle Beteiligten haben sich entschieden, das Angebot einer bilingualen Schule im Regelschulsystem zu entwickeln. Die Luther-Schule, die Schule am Stadtpark und die Schule Roter Hahn sind Grundschulen mit engagierten Kollegien, die in dieser Arbeitsgruppe mitarbeiten und ein solches Angebot als Chance sehen, sich ein besonderes Schulprofil zu geben.

Lübeck knüpft mit dieser Entwicklung an eine Jahrhundertealte Tradition der Weltoffenheit an.

Bilinguale Schule in Lübeck soll weder privat noch elitär organisiert werden, sondern eine ganz normale Schule für alle Lübecker Familien sein.

Eine Entwicklung, die den Standort Lübeck stärkt und das Schulwesen weiterbringen kann ohne soziale Segregation zu fördern oder gar zu beschleunigen. Nicht aussortieren, sondern Inklusion ist auch in diesem Feld der Maßstab der Entwicklung in Lübeck. Alle Partner haben sich auf diesen Grundsatz verpflichtet. +++