Veröffentlicht am 23.07.2014

Saxe siegt im „Rotspon Cup“ – Kiels Kämpfer kaum Chancen

Wettfahrt der Bürgermeister vor Travemündes Küste – Vierter Sieg im 11. Rennen

Er hatte auf das berühmte Anfängerglück gehofft, aber daraus wurde heute nichts. Kiels Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer musste sich am Ende im diesjährigen „Volksbank Rotspon Cup“ deutlich seinem Amtskollegen Bernd Saxe geschlagen geben. Bei herrlichen Segelbedingungen auf der Trave mit moderatem Wind um 12 Knoten und Sonnenschein patzte Kämpfer gleich im ersten Rennen. Der „passionierte Mitsegler“, wie er sich selbst bezeichnet hatte, rutschte gerade erst über die Startlinie, da war Saxe, der das Duell Boot gegen Boot vor elf Jahren wiederbelebt hat, schon um die erste Luvtonne rum. Kämpfer weit abgeschlagen, kam gerade noch rechtzeitig zum zweiten Start ins Ziel. Sein Debüt drohte dann zum Debakel zu werden. Beim zweiten Start verschätzte er sich und fand die Startlinie nicht. Schon fünf Bootslängen hinter der offiziellen Linie drehte er noch einmal um, machte dann seinem Namen alle Ehre und schloss auf. Saxe verfing sich in einem Flautenstück: 1:1 der Stand nach zwei Wettfahrten.

Auf den historischen A+R Yachten der Klasse 8 KR waren beide Teams dann so richtig eingespielt, das dritte und entscheidende Rennen wurde angeschossen. Kämpfer zunächst vorne, Saxe allerdings dicht hinter ihm. Auf dem Down-Wind-Kurs hatte Saxe das richtige Händchen für ein paar Böen und zog an Kämpfer vorbei, der „das viel gelobte Flair der Travemünder Woche erleben“ wollte. Lübecks Bürgermeister blieb fehlerfrei und damit ertönte das Ziellinien-Signal als erstes für Saxe, der den vierten Sieg im elften Rotspon Cup ersegelte.

„Das war ein tolles Rennen mit wunderbarem Segelwetter, wir haben es spannend gemacht aber auch ein Quäntchen Glück gehabt. Ulf Kämpfer, den ich sehr schätze, war ein würdiger Gegner“, sagte Saxe bei der Siegerehrung am Steg. Kämpfer bedankte sich vor allem bei seinem Team: „Toller Skipper, tolle Crew, tolles Segelwetter – es war sehr eng hier in der Trave aber ich würde mich sehr freuen, wenn ich noch einmal eine Chance bekommen könnte“, freute sich Kiels OB.

Ob das Ergebnis nun ein Fingerzeig auf die heiß diskutierte Frage nach dem möglichen Olympia-Segelrevier 2024/28 sei, antwortete Saxe: „Wir sind bereit für Olympia“. Doch auch Kämpfer hält an Kiel fest: „Keine Frage, auch in Travemünde oder Rostock wird Segelsport auf hohem Niveau betrieben. Aber: Kiel ist weltweit die Nummer eins im Segelsport. Durch die Kieler Woche und weitere international hochrangige Segelsportereignisse beweist die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt jedes Jahr erneut ihre Olympiatauglichkeit, die Kiel ja auch mit der Austragung der Segelwettbewerbe bei zwei Olympiaden schon belegt hat. Von daher betrachten wir uns als natürlicher Partner für die Ausrichtung der Segelwettbewerbe im Rahmen der Olympischen Sommerspiele“, so Kämpfer.

Traurig muss Kämpfer wegen seiner Niederlage nicht sein. Der letzte Kieler Oberbürgermeister, der im Rotspon Cup verloren hatte, ist jetzt Ministerpräsident von Schleswig Holstein. Torsten Albig kassierte vor drei Jahren gegen Bernd Saxe eine Niederlage.

Mit im Gewinner-Team von Bernd Saxe war auch Roger Pawellek, Vorstand der Volksbank Lübeck: „Das erste Mal auf diesem Boot auf der Trave beim ‚Volksbank Rotspon Cup’ war richtig schön. Vor allem der Skipper und seine Crew haben ganz entspannt die Kommandos gegeben, wir hatten eine tolle Stimmung an Bord“. Dr. Michael Brandt, ebenfalls Vorstand der Volksbank Lübeck übergab dann der Sieger-Crew die 6-Liter Flasche Rotspon.

Quelle und Pressekontakt: Anne Stadtfeld, a.stadtfeld@travemuender-woche.de,
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