Veröffentlicht am 19.02.2014

Dank Zuwanderung steigt Lübecks Einwohnerzahl

Knapp 214.000 Menschen lebten Ende 2013 in der Hansestadt – Plus von 500 Personen

Die Zahl der Einwohner in der Hansestadt Lübeck ist im vierten Jahr in Folge gestiegen. Knapp 214.000 Menschen lebten Ende 2013 in Lübeck, das waren etwa 500 mehr als ein Jahr zuvor. Grund für den Zuwachs war erneut der Zuwanderungsüberschuss, der höher ausfiel als das Geburtendefizit. „Es ist eine Entwicklung, wie sie auch im Bundesgebiet insgesamt zu beobachten ist“, sagte Bürgermeister Bernd Saxe, der die Zahlen heute im Rathaus vorgestellt hat.

Obwohl auch in Zukunft mit einer hohen Zuwanderungszahl zu rechnen ist, kann von einer demographischen Trendwende nicht die Rede sein, denn die Zahl der Geburten ist seit Jahrzehnten weiterhin auf niedrigem Niveau und liegt deutlich unterhalb der Zahl der Sterbefälle. Auffällig in diesem Zusammenhang ist, dass die Zahl der Sterbefälle gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent angestiegen ist. Statistiker Dr. Gerhard Bender: „Die Auswertung der monatlichen Statistiken und der altersspezifischen Sterberaten legt die Vermutung nahe, dass der lange Winter zu einer erhöhten Sterblichkeit insbesondere bei älteren Menschen geführt hat.“

Auch die Altersstruktur einer Bevölkerung ist durch Zuwanderung kurzfristig nicht zu ändern. So wird die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter auch weiterhin deutlich zurückgehen - bei einem steigenden Anteil älterer Menschen. Nicht nur in der Altenpflege wird der Fachkräftemangel in Zukunft daher ein Thema bleiben. Denn die Zahl der Einwohner im Alter von 15 bis 64 Jahren ist in den letzten 23 Jahren von rund 142.000 auf rund 132.000 Personen gesunken und wird bis zum Jahr 2025 nochmals um weitere 7.000 Personen abnehmen, wobei der Altersdurchschnitt der arbeitenden Bevölkerung insgesamt ansteigen wird. Die Zahl der über 80-Jährigen ist seit 1980 dagegen von etwa 3.000 auf fast 7.000 Personen angestiegen; bis 2025 wird eine weitere Zunahme auf rund 8.000 Personen erwartet.

Aktuell sind 49.153 Personen (Vorjahr 49.076) über 65 Jahre alt. Das sind 23,0 Prozent der Gesamtbevölkerung. Dem stehen 32.203 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gegenüber (Vorjahr 32.163), entsprechend 15,1 Prozent der Bevölkerung.

Innerhalb des Stadtgebietes gab es Einwohnerzuwächse in St. Lorenz Nord (+ 400) und in St. Jürgen (+300). Letztere Zahl zeigt, dass sich die Zuzüge in den Hochschulstadtteil langsam abschwächen. Im Neubaugebiet Bornkamp und im Hochschulstadtteil wohnten zum Jahresende 2013 genau 5.512 Menschen, 77 mehr als im Vorjahr. Im Jahr 2012 dagegen stieg die Einwohnerzahl durch die Fertigstellungen im Geschosswohnungsbau noch um fast 1.000 Einwohner an.

In Moisling sank die Einwohnerzahl dagegen erneut (minus 262 Einw.). Dieser seit Jahren negativen Entwicklung in Moisling soll jedoch nun durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen und Umbauten durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft Trave entgegengewirkt werden.

Die Zahl der ausländischen Mitbürger/innen belief sich am 31.12. 2013 auf 16.278 Personen (Vorjahr 15.373). Mit 4.518 Personen bilden die Türken die größte Gruppe, gefolgt von den Polen (1.663 Personen) und den 679 Personen aus der Russischen Föderation. Diese Zahlen erhöhen sich jedoch noch, wenn man den Migrationshintergrund berücksichtigt, der neben der Staatsangehörigkeit den Geburtsort - auch der Eltern - und bisherige Einbürgerungen berücksichtigt. Demnach haben insgesamt 42.893 Lübecker einen Migrationshintergrund – das entspricht einem Anteil von 20,1 Prozent an der Gesamtbevölkerung.

Erneut rückläufig war in 2013 die Zahl derer, die der evangelischen Kirche angehört: Sie sank von 100.685 auf 98.884 und ging damit erstmals in den fünfstelligen Bereich. Die Zahl der katholischen Einwohner nahm dagegen geringfügig von 18.389 auf 18.471 zu, was auf die Effekte der Zuwanderung, beispielsweise aus Polen zurückzuführen ist.

Weitere Zahlen sind im Internet (www.luebeck.de) unter der Rubrik Stadt und Politik zu finden. Beate Lege, Leiterin des Bereichs Logistik, Statistik und Wahlen, kündigte an, dass es das statische Jahrbuch auch weiterhin geben werde, in diesem Jahr allerdings erst im Laufe des Jahres. Vorrangig würden die Daten aber über die genannten Internetseiten publiziert. +++