Veröffentlicht am 09.01.2014

Stadtspitze ruft zum Gedenken an Hafenstraßenbrand auf

Erinnerung an die Brandkatastrophe vom 18. Januar 1996 – Kranz der Hansestadt

In der Nacht vom 17. auf den 18. Januar 1996 brannte das Asylbewerberheim an der Hafenstraße aus. Zehn Bewohner des Hauses starben, 38 wurden zum Teil schwer verletzt. Bis heute, 18 Jahre nach der verheerenden Brandkatastrophe, steht nicht fest, wie und wo das Feuer ausbrach und wer es gegebenenfalls gelegt hat. Der Brand hatte Entsetzen in ganz Deutschland ausgelöst und die Diskussion eröffnet, ob oder wie fremdenfeindlich die Gesellschaft ist. Heute erinnert ein Gedenkstein an die Opfer der Brandnacht. Die drei Erwachsenen und sieben Kinder und Jugendliche stammten aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon, die jüngsten Bewohner des Hauses waren in Deutschland geboren.

Anlässlich des 18. Gedenktages am Sonnabend kommender Woche ruft die Lübecker Stadtspitze zur Teilnahme an der Gedenkstunde auf, die um 11 Uhr an dem Granitstein in der Hafenstraße abgehalten wird. Stadtpräsidentin Gabriele Schopenhauer und Bürgermeister Bernd Saxe: „Lübecks gesamte Geschichte ist geprägt durch Weltoffenheit und Toleranz. Die Zivilgesellschaft wird es nicht zulassen, dass sich bei uns Fremdenfeindlichkeit ausdehnt und wächst. Den Opfern der Brandkatastrophe sind wir es schuldig, unsere Anteilnahme an deren Leid zu zeigen.“

Seit 18 Jahren erinnern Freunde und Angehörige der damaligen Asylbewerber an das unermessliche Leid von damals. Im Zuge der Gedenkstunde wird ein Kranz der Hansestadt Lübeck am Gedenkstein niedergelegt. Seitens der Stadt nimmt Innensenator Bernd Möller an der Veranstaltung teil.

Das frühere Asylbewerberheim ist im Dezember 1997 abgerissen worden. An seiner Stelle, Hafenstraße 52, befindet sich heute ein Parkplatz; an dessen Rand steht der Gedenkstein. +++