Veröffentlicht am 05.06.2013

Hansezug von Hameln nach Herford zum diesjährigen Hansetag

Aufbruch am Freitag mit 50 bis 70 Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, Pferd und Wagen

Mehrere Dutzend Lübecker begeben sich an diesem Freitag auf einen historischen Hansezug vom niedersächsischen Hameln ins rund 60 Kilometer entfernte Herford, wo am Donnerstag kommender Woche der diesjährige Hansetag ausgetragen wird. Veranstaltet wird dieser historische Warenzug vom Geschichtserlebnisraum Lübeck. Bereits im Vorjahr ist die Gruppe zu einer solchen Reise zum Hansetag (der Neuzeit) in Lüneburg gewandert. Dieses Mal wollen rund 50 bis 70 Kinder, Jugendliche und Erwachsene sich mit Pferd und Wagen bei Wind und Wetter auf die beschwerliche Reise machen.

Für alle Teilnehmer ist es ein besonderes gemeinschaftliches Erlebnis, sich auf den Spuren eines historischen Warenzuges aus dem späten 15. Jahrhundert zu bewegen. Der Hansezug kann unter www.hansezuege.de täglich im Internet verfolgt werden.

In diesem Jahr reist die Gruppe mit dem Nachbau eines mittelalterlichen Kaufmannswagens, der bei Andreas Begemann in Bösingfeld / Extertal gebaut wurde. Hinzu kommen vier Pferde (drei Schleswiger Kaltblutpferde, ein Exmoorpony).

Der Reiseplan im Detail:

Donnerstag, 6. Juni 2013: Anreise in Hameln

Freitag, 10 Uhr: Start auf dem Pferdemarkt; Verabschiedung durch die Hamelner Bürgermeisterin Lippmann sowie Lübecks Bürgermeister Saxe, zugleich Vormann der Hanse. Zug zum Schullandheim Riepenburg

Sonnabend: Zug von Hameln nach Alverdissen, (Tagesgruppe Alverdissen Süd des Sonderpflege e.V.)

Sonntag: Aufenthalt in Alverdissen

Montag, 10. Juni: Zug von Alverdissen nach Lemgo, Ankunft um 17 bei Schloss Brake. Empfang durch Bürgermeister Dr. Austermann und Vertretern des Landesverbandes Lippe. Weiter zum Übernachtungsplatz (Turnhalle in der Laubke / Am kleinen Schratweg)

Dienstag: Verschiedene Besuche im historischen Lager, u.a. von 11. 30 bis 13.30 Uhr handlungsorientierter Geschichtsunterricht für die 4. Klassen (ca. 70 Kinder) der dortigen „Südschule“. 17 Uhr: Besuch der Hansekommission der Alten Hansestadt Lemgo

Mittwoch: Zug von Lemgo nach Bad Salzuflen, Aufenthalt in der „Silber Ranch“

Donnerstag: Einzug zum Hansetag in Herford. 19.15 Uhr: Zug vom alten Güterbahnhof zur offiziellen Eröffnungsveranstaltung am Rathaus – unter anderem mit Bürgermeister und Vormann der Hanse Bernd Saxe. Bis Montag, 17. Juni, Lager am Schwimmbad „Im kleinen Felde“.

Hintergrund / Internet:

Der Geschichtserlebnisraum Lübeck / Bauspielplatz Roter Hahn e.V. ist seit 14 Jahren im Rahmen der offenen Kinder- und Jugendarbeit sowie im Bereich der Jugendhilfe im Auftrag der Hansestadt Lübeck tätig. Im Laufe dieser Zeit hat sich die Einrichtung von einem klassischen Bauspielplatz über den außerschulischen Lernort hin zu einem europaweit einmaligen Geschichtserlebnisraum entwickelt. Schwerpunkte sind u.a. die Rekonstruktion historischer Gebäude durch Kinder und Jugendliche, in Zusammenarbeit mit dem Lüneburger Büro für angewandte Archäologie (AGIL) sowie dem Archäologischen Institut der Universität Hamburg.

Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Schulen bildet einen weiteren Schwerpunkt. Die sogenannte tiergestützte Pädagogik mit der Haltung alter - vom Aussterben bedrohter - Haus- und Nutztierrassen verleiht der Einrichtung ein besonderes Ambiente.

Das Projekt der historischen Warenzüge/Hansezüge ist ein Bestandteil des Baus einer mittelalterlichen Klosteranlage – siehe www.klosteranlage.de.

Nach Gebäuden aus der Zeit der Wikinger und Slawen entsteht derzeit eine mittelalterliche Klosteranlage. Die Klosterkirche St. Nikolai (Vorbild ist eine skandinavische Wandstabkirche aus dem Jahr 1169) sowie die Klosterscheune sind bereits errichtet. In den kommenden sechs Jahren sollen die weiteren Gebäude entstehen.

Der Geschichtserlebnisraum Lübeck (www.geschichtserlebnisraum.de), veranstaltet die historischen Warenzüge in den Jahren 2012 bis 2014 zu den jeweiligen Hansetagen der Neuzeit in Deutschland. „In der Zeit der mittelalterlichen Hanse fanden die Hansetage statt, um gemeinsames Handeln abzustimmen. Heute wird diese Tradition wieder aufgegriffen und jedes Jahr ist eine andere Stadt Gastgeberin und lädt zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch, zum Feiern und Kennenlernen ein.” (vgl.: www.hanse.org). +++