Veröffentlicht am 30.05.2013

WissensManege Lübeck: Europäische Esskulturen im Wandel

Prof. Dr. Ulf Matthiesen über Varianten des neuen Food-Regionalismus in Metropolen

Kaum ein Lebensbereich hat für den urbanen Raum inzwischen wieder eine größere Bedeutung, als das gemeinsame Essen und Trinken. Im Stehen, im Gehen, abgesessen, auf die Schnelle, mit mehr Zeit und Muße, eher allein (aber im Kreuzfeuer von vielerlei Blicken), im Convivium (lat. für Fest-Gelage; d. Red.) oder gleich im Schwarm; mehr ruhig oder doch zuvörderst quirlig. Seit zwei Jahrzehnten steht „Food“ verschärft als Lebensstil-Ressource sowie als eine wichtige Stellschraube zur Verringerung unseres ökologischen Fußabdrucks auf der Tagesordnung von Stadtentwicklungen. Neben der Billigproduktion von ausreichenden Lebensmitteln zur Abwendung von urbanen Versorgungs- und Hungerkrisen durch die Turbo-Agrarökonomie steht damit auch die Stärkung lokaler und regionaler Food-Kreisläufe auf der Tagesordnung: mit neuen Stadt-Landbeziehungen - von der Direktvermarktung durch Ökobauern bis zu kulinarischen Landpartien.

Prof. Dr. Ulf Matthiesen, Institut für Europäische Ethnologie, Humboldt Universität Berlin, widmet sich in seiner Vorlesung im Garten der Gemeinnützigen am Donnerstag, 6. Juni 2013, 19 Uhr einem vielfältigen Food-Komplex. Der Experte für wissensbasierte Stadtentwicklung nimmt im Rahmen der Vorlesung eine ethnologisch-sozialwissenschaftliche Perspektive ein. Der Eintritt ist frei.

Der Ort für diese themenübergreifende Betrachtung von Essen, Wissen und Stadtentwicklung ist die WissensManege, ein Kunstobjekt, das noch bis September die Bühne für Wissenswertes ist. Diese Vorlesung von Prof. Dr. Matthiesen ist der erste von insgesamt vier Terminen, an denen der Hörsaal in den Garten der Gemeinnützigen –verlegt wird.

Hintergrund: Noch bis September ist die WissensManege im Garten der Gemeinnützigen ein Treffpunkt in der Wissenschaftsstadt Lübeck. Hier kommt man zusammen, tauscht sich aus und lernt dazu. Die Bühne ist ein halbes Zirkuszelt, das nicht nur wegen seiner Unvollständigkeit besonders ist: Es ist ein Kunstobjekt des Hamburger Künstlers Volker Lang mit dem Namen „8 ½ Circus Space“. Es steht noch bis September allen Vereinen, Initiativen und Interessierten als Veranstaltungsort zur Bekanntmachung und Vorstellung ihrer Ideen und Aktivitäten kostenlos zur Verfügung.

Quelle: Wissenschaftsmanagement der Hansestadt Lübeck +++