Veröffentlicht am 25.10.2011

Buchvorstellung: „Die Todesmärsche 1944/45“

Israelischer Historiker liest aus seinem Werk im Rahmen der Reihe „Zeit des Erinnerns“

Die Veranstaltungsreihe „Zeit des Erinnerns“, die das Kulturforum Burgkloster in Lübeck seit 1991 koordiniert, beschäftigt sich mit der Geschichte von Völkermord und Verfolgung Andersdenkender während der NS-Herrschaft, aber auch mit den Auswirkungen des Nationalsozialismus bis in die heutige Zeit. Die diesjährige Veranstaltungsreihe wird am Freitag, 28. Oktober 2011, um 19 Uhr mit einer Buchvorstellung im Kulturforum Burgkloster, Hinter der Burg 2 – 6, eröffnet.

Der israelische Historiker Daniel Blatman wird sein neuestes Werk „Die Todesmärsche 1944/45“ präsentieren. Im Winter 1944/45 ließ die SS alle Konzentrationslager evakuieren, die alliierten Truppen in die Hände zu fallen drohten. Schwache und kranke Insassen wurden zurückgelassen oder getötet, alle anderen zu Fuß oder per Eisenbahn in Lager auf dem Reichsgebiet gebracht. Wer unterwegs zusammenbrach oder zu fliehen versuchte, wurde auf der Stelle ermordet; viele erfroren oder verhungerten. Von den über 700.000 Häftlingen, die Anfang Januar 1945 registriert waren, kamen bei den Todesmärschen mindestens 250.000 ums Leben. Der Autor stellt dieses letzte Kapitel der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik, das sich in aller Öffentlichkeit abspielte, zum ersten Mal umfassend dar. Die Buchvorstellung beginnt um 19 Uhr. +++