Veröffentlicht am 08.09.2011

Gestaltungsbeirat tagt am morgigen Freitag

30. Sitzung des Gestaltungs- und Welterbebeirat – Im öffentlichen Teil drei Vorhaben

Während der 30. Sitzung des Gestaltungs- und Welterbebeirates am morgigen Freitag, 9. September 2011, werden im öffentlichen Teil ab 11 Uhr drei Bauvorhaben besprochen. Die Sitzung ist wie immer im Foyer der Bauverwaltung, Mühlendamm 12.

Zu Beginn wird der Neubau eines Appartementhauses in der Kurgartenstraße in Travemünde als Wiedervorlage behandelt. Die Architekten Bauform aus Ratekau stellen nach der Empfehlung des Beirates entwickelte Varianten für die Investition vor, die an der Rückseite des Kaufes „Matzen“ geplant ist. Der Beirat hatte „eine Bebauung an dieser Stelle ausdrücklich begrüßt, weil sie zur Steigerung der Attraktivität der Kurgartenstraße beitragen wird“. Kritisiert wurde aber die Architektur.

Ab 11.45 Uhr geht es um die Umnutzung eines Kauf- und Bürohauses in der Sandstraße 17 – 23. Die Architekten Laura Jahnke Architekten, Hamburg, stellen ihren Entwurf vor, bei dem die Obergeschosse des früheren Kaufhauses „Haerder“ zu Appartements umgenutzt werden sollen. Die Kaufhausfassade aus dem Jahr 1964 von Architekt Müller-Scherz ist u. a. charakterisiert durch die über zwei Obergeschosse reichenden geschlossenen Wandscheiben mit einer Natursteinfassade aus Nagelfluh. Aufgrund der beabsichtigten Nutzungsänderung ist die Öffnung der Fassade erforderlich. Dadurch wird die schützenswerte Fassade verändert. Diskutiert werden sollen erste Fassadenentwürfe.

Ab 12.30 Uhr stellt der Lübecker Architekt Klaus Mai seine Pläne zur Sanierung und Umnutzung der Schuppen 10 und 11 vor, sowie Alternativen für ein Ersatzgebäude für den südlichen Anbau. Bauherr ist die KWL. Am Standort der Schuppen 10 und 11 befanden sich die 1874 errichteten Schuppen 18, 19 und 20. Sie wurden 1889 durch einen Brand völlig zerstört. Die Stadt Lübeck entschied sich, die drei Bauwerke durch einen zusammenhängenden Gebäudekomplex zu ersetzen. Errichtet wurden 1889 die Gebäude zum Teil in massiver Backsteinbauweise, zum Teil in Holzbauweise. Die beiden zweigeschossigen Backsteingebäude wurden mit Tonnendächern versehen; die eingeschossigen Lagergebäude mit Satteldächern.

Der südlichste Teil des Schuppens wurde 1895 abgetragen, als der Elbe-Lübeck-Kanal gebaut wurde. Der Komplex wurde in der ersten Hälft e des 20. Jahrhunderts zweimal umgebaut, zuletzt 1936. Im selben Jahr erhielten die Schuppen ihre heutige Nummerierung. 1988 wurden die Schuppen 10/11 mit 150 Meter Länge und 15 Meter Breite unter Denkmalschutz gestellt.

Bis zum Herbst 2012 sollen die Schuppen von der KWL GmbH, dem Koordinierungsbüro Wirtschaft Lübeck, zu einem Standort für Büros umgebaut werden. Ein Anbau soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.

Es liegt eine Baugenehmigung für die Sanierung und Umnutzung des Bestandes vor. Für den geplanten Abbruch und Ersatz des Kopfbaus wurden Varianten entwickelt. Die unterschiedlichen städtebaulichen Haltungen sollen während der Beiratssitzung diskutiert werden. +++