Veröffentlicht am 25.11.2010

Erarbeitung eines Integrationskonzepts für Lübeck

Veranstaltung am 3. und 4. Dezember im Rathaus will Handlungsziele formulieren

Am ersten Dezemberwochenende sollen in der Hansestadt Lübeck die nächsten Schritte für die Erarbeitung eines Integrationskonzepts gesetzt werden. Dann treffen sich im Rathaus Vertreter verschiedenster Nationalitäten, Fachleute aus Politik und Verwaltung sowie Wirtschaft, um zentrale Themenfelder der Lübecker Integrationspolitik herauszuarbeiten, entsprechende Handlungsziele zu formulieren und Maßnahmen zu entwickeln.

Die Lübecker Bürgerschaft hat die Aufstellung eines Integrationskonzeptes beschlossen. Mit diesem Konzept soll innerhalb eines breiten Beteiligungsverfahrens ein Handlungskatalog mit integrationsfördernden Maßnahmen entwickelt werden, die auf kommunaler Ebene umsetzbar sind. Dazu dient die Veranstaltung am Freitag und Sonnabend, 3. und 4. Dezember 2010, jeweils von 9 bis 16 UHR im Rathaus, die von Stadtpräsidentin Gabriele Schopenhauer und dem zuständigen Sozialsenator Sven Schindler um 9 Uhr eröffnet wird. v

Integration zielt auf die gleichberechtigte Teilhabe der Menschen mit Migrationshintergrund an Kernsituationen der Gesellschaft, wie z.B. Bildung, Arbeitsmarkt, Gesundheitswesen, Wohnen oder kulturelles, soziales und politisches Leben. „Bei der Integration – wenn sie erfolgreich sein will – geht es aber keineswegs nur darum, dass sich die Migrantinnen und Migranten auf die Aufnahmegesellschaft zu bewegen. Die Gesellschaft muss sich auch auf die Migrantinnen und Migranten zu bewegen und das bedeutet, dass hier auch Lernprozesse stattfinden müssen. Integration ist als beiderseitiger Prozess zu begreifen“, so Senator Schindler.

Fast 19 Prozent der Lübeckerinnen und Lübecker haben einen Migrationshintergrund, das sind 39.540 Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt, für die das zukünftige Integrationskonzept von besonderer Bedeutung ist. In der Altersgruppe der 3- bis 5-Jährigen beträgt der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund 31,8 Prozent.

Damit rückt die erfolgreiche Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund aus kommunaler Sicht zunehmend in den Blickpunkt des Interesses. „Das Bildungs- und Qualifikationsniveau ist in mehrfacher Hinsicht von großer Bedeutung. Zum einen für die soziale Teilhabe und die soziale Integration der Bevölkerung, zum anderen aber auch als wirtschaftlicher Standortfaktor, zur nachhaltigen Sicherung von Entwicklung und Lebensqualität“, so Schindler.

Das vom Ministerium für Justiz, Gleichstellung und Integration des Landes Schleswig-Holstein geförderte Beteiligungsverfahren zur Erarbeitung des Integrationskonzeptes ist als zweitägiger Workshop angelegt. Unter Leitung der „Bertelsmann Stiftung“ werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung zentrale Themenfelder der Lübecker Integrationspolitik herausarbeiten, entsprechende Handlungsziele formulieren und Maßnahmen entwickeln.

Bei der Erarbeitung sollen auch externe Kompetenzen aus Vereinen, Verbänden oder anderen Organisationen eingebunden werden. Eingeladen sind unter anderem fach- und sachkundige Mitglieder des „Forums für Migrantinnen und Migranten“, der Migranten-Selbstorganisationen, der Migrationsfachdienste, der Politik und Verwaltung, der Schulen der Hansestadt Lübeck, der Industrie und Handelskammer, der Handwerkskammer und der Wohnungswirtschaft. +++