Veröffentlicht am 18.11.2010

Informationstag zu Stasi-Unterlagen in Lübeck in der VHS

Beratung, Vortrag und Ausstellung: Bundesbeauftragte sind am 23. November in Lübeck

Zum Informationstag rund um das Thema Stasi-Unterlagen lädt die Volkshochschule Lübeck, Hüxstraße 118-120, am Dienstag, 23. November 2010, von 10 bis 18 Uhr ein. Fachkundige Mitarbeiter der Außenstelle Rostock der Bundesbeauftragten für Stasi-Unterlagen (BStU) stehen den interessierten Bürgerinnen und Bürgern für alle Fragen zur Akteneinsicht und zur weiteren Nutzung der Stasi-Unterlagen zur Verfügung. Wie kann ich die Einsichtnahme beantragen? Brauche ich ein Formular? Wie lange dauert es, bis ich die Akte sehen kann? Kann ich Kopien erhalten? Wie erfahre ich den Klarnamen eines Inoffiziellen Mitarbeiters? Diese häufig gestellten Fragen lassen sich am besten im persönlichen Gespräch klären. Die private Akteneinsicht kann auch gleich vor Ort beantragt werden. Hierzu sind Personalausweis und Identitätsbestätigung mitzubringen.

Gezeigt werden auch einige Tafeln der Ausstellung „Stasi im Ostseeraum“ die dokumentiert, wie der DDR-Staatssicherheitsdienst arbeitete und welche Folgen sich daraus für die Betroffenen ergaben.

Mit dem Vortrag „Die MfS-Spionage in der Bundesrepublik Deutschland. Die inoffiziellen Mitarbeiter der HVA im Operationsgebiet" um 18.30 Uhr in der Volkshochschule endet der Informationstag. Gegenstand des Vortrags von Dr. Helmut Müller-Enbergs, wissenschaftlicher Mitarbeiter der BStU, sind die inoffiziellen Mitarbeiter der HVA im „Operationsgebiet“. Im Mittelpunkt stehen sowohl die Auswahl und Werbung als auch die Anleitung der Agenten. In der alten Bundesrepublik fand das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) insbesondere wegen seiner Spionagearbeit große Beachtung. Ins Blickfeld geriet dabei vor allem die Hauptverwaltung A (HV A), die als zentrale Diensteinheit des MfS die Auslandsspionage realisierte. Die Stasi betrachtete die Bundesrepublik Deutschland und West-Berlin dabei als ihr wichtigstes „Operationsgebiet“. Wie sich nach 1989 herausstellte, war es der HV A gelungen, ihre Agenten in bedeutende Führungspositionen der Bundesrepublik zu lancieren. Bekanntestes Beispiel ist wohl der persönliche Referent des Bundeskanzlers Willy Brandt, Günter Guillaume, der 1974 als DDR-Agent enttarnt wurde. Der Eintritt ist frei.

Beratungsangebot und Vortrag sind gemeinsame Veranstaltungen der Volkshochschule (VHS) Lübeck und der Außenstelle Rostock der BStU. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.+++