Veröffentlicht am 15.07.2010

Ozonbelastung in Lübeck: Grenzwerte bereits überschritten

Höchste Werte wurden am vergangenen Sonnabend mit 228 µg/m³ erreicht

Je stärker in der warmen Jahreszeit die Sonne scheint und je höher die Schadstoffkonzentration in der Luft ist, desto mehr Ozon bildet sich. Es entsteht im Wesentlichen aus Autoabgasen. Die Ozonkonzentration in der Luft ist am Nachmittag am höchsten und geht in den Abendstunden zurück. Typische gesundheitliche Beeinträchtigungen von einer hohen Ozonkonzentration sind Augenreizungen, Schleimhautreizungen, Kopfschmerzen und Schwindelgefühle. Auch die Atemwege können betroffen sein, was zu trockenem Husten oder Engegefühl in der Brust führen kann.

Die lufthygienische Überwachung Schleswig-Holstein betreibt eine Luftmessstation in Lübeck St. Jürgen, welche stündlich die Ozonkonzentration der Lübecker Luft ermittelt. Die Internetseite http://umweltschutz.luebeck.de führt im Menüpunkt Luftqualität zur Veröffentlichung der stündlich aktualisierten Messwerte. Weitere Informationen gibt es über das „Ozontelefon“, zu erreichen unter der Rufnummer (04821) 95106, und im N3-Videotext auf der Seite 676.

In dieser Woche wurden in Lübeck noch keine Ozonkonzentrationen gemessen, die den sogenannten Informationsschwellenwert von 180 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft (gemittelt über eine Stunde) erreichen. Allerdings wurde der Informationsschwellenwert für Ozon in diesem Jahr am vergangenen Sonnabend, 10. Juli 2010, überschritten. Zwischen 12 Uhr, als mit 180 µg/m³ der Schwellenwert erreicht wurde, und 22 Uhr, als der Wert wieder auf 191 µg/m³ sank, stieg die Ozonkonzentration bis 16 Uhr weiter an und erreichte den Höchstwert von 228 µg/m³.

Die Luftmessstation Lübeck St. Jürgen befindet sich im Hochschulstadtteil.

Vom Schwellerwert 180 µg/m³ an können Menschen, die besonders empfindlich auf Ozon reagieren, mit Beeinträchtigungen rechnen. Dazu gehören erfahrungsgemäß etwa 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung. Bei Ozonwerten oberhalb der Informationsschwelle wird dieser Personengruppe vorsorglich empfohlen, Anstrengungen im Freien zu vermeiden. Generell gilt dann für die gesamte Bevölkerung: sportliche Ausdauerleistungen sollten auf die frühen Vormittagsstunden oder auf die späten Abendstunden verlegt werden. Oberhalb der Alarmschwelle von 240 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft können Symptome bei allen Personen auftreten. Es wird dann generell empfohlen, körperliche Anstrengungen im Freien weitgehend zu vermeiden. Von sportlichen Ausdauerleistungen in der Natur wird abgeraten. Da die Ozonkonzentrationen in Innenräumen nur etwa halb so hoch sind wie außerhalb, sollte man sich im Haus aufhalten, sobald Symptome verspürt werden.

Um die Luftbelastungen zu reduzieren rät der Senator für Umwelt, Sicherheit und Ordnung, Bernd Möller, das eigene motorisierte Fahrzeug möglichst stehen zu lassen oder zumindest im Stand auszuschalten.

Für weitergehende Informationen steht das Umwelttelefon des Bereichs Umweltschutz der Hansestadt Lübeck (122-3929) zu den Servicezeiten zur Verfügung. +++