Veröffentlicht am 27.05.2010

Resolution gegen Zerschlagung des Uni-Standortes Lübeck

Bürgerschaft votiert einstimmig gegen Pläne der Landesregierung zu UKSH

Die Lübecker Bürgerschaft hat sich heute Abend einstimmig gegen Pläne der schleswig-holsteinischen Landesregierung gewandt, den Medizinstudiengang an der Uni Lübeck vom kommenden Sommersemester an einzustellen und sich darüber hinaus gegen eine vollständige Privatisierung des UKSH ausgesprochen. Die von allen in der Bürgerschaft vertretenen Parteien und fraktionslosen Mitgliedern unterschriebene Resolution trägt den Titel „Keine Privatisierung des UKSH – Keine Zerschlagung des Universitätsstandortes Lübeck!“

Zuvor hatte Bürgermeister Bernd Saxe die Aussprache zu diesem neu auf die Tagesordnung genommenen Beratungspunkt eröffnet. Er versicherte, dass ganz Lübeck und die Umlandregion der Hansestadt „wie eine Frau oder ein Mann hinter der Universität“ stehen würden und sich energisch für den Erhalt des Hochschulstandortes einsetzen würden. In seiner Rede sagte Saxe, er sei davon überzeugt, dass vor der Entscheidung der Landesregierung kein Vergleich der Hochschulen in Kiel und Lübeck vorgenommen worden sei, weil man (vorher) wusste, welche der beiden Unis im Ranking besser abschneiden würde. Der Beschluss der Landesregierung widerspreche mit ihrer Entscheidung auch ihrem eigenen Entwurf eines landesweit wirkenden Wissenschaftsstandortes Schleswig-Holstein. Denn in diesem sei Lübeck stets als „der Medizintechnik-Standort des Landes“ bezeichnet worden.

In der anschließenden Debatte sprachen sich Vertreter aller Bürgerschaftsparteien für den Erhalt des UKSH und des Medizinstudienganges aus. Auch Vertretern des UKSH, darunter dem Chirurgen Dr. Dr. Uwe Roblick, wurde Rederecht in der Bürgerschaft eingeräumt. Roblick sprach davon, dass allein durch die ständig wiederkehrenden Schließungsgerüchte bereits jetzt enormer Schaden entstanden sei. Er warnte davor, dass gut ausgebildete Lübecker Uni-Ärzte das Klinikum innerhalb kürzester Zeit verlassen könnten, würde man diesen hoch qualifizierten Fachkräften keine Perspektive mehr in Lübeck bieten. +++