Veröffentlicht am 21.08.2009

Mahnmal soll an Verschleppung und Morde in Riga erinnern

Lübecks Stadtspitze ruft Bürgerinnen und Bürger zur Spendenabgabe auf

Ein Mahnmal im Gedenken an verschleppte und ermordete jüdische Mitbürger will Lübeck jetzt am Hauptbahnhof errichten. Um dieses Projekt verwirklichen zu können, werben Stadtpräsidentin Gabriele Schopenhauer und Bürgermeister Bernd Saxe gemeinsam um Spenden.

Hintergrund des Spendenaufrufs: Am 6. Dezember 1941 wurden 92 Menschen vom Lübecker Bahnhof aus zunächst nach Oldesloe und dann nach Riga transportiert. Von ihnen überlebten nur vier Männer und drei Frauen.

Aus diesem Grunde hat die Lübecker Bürgerschaft am 27. November 2008 auf interfraktionellen Antrag einstimmig bei Enthaltungen beschlossen, bei der bevorstehenden Erneuerung und Umgestaltung des Bahnhofsbereiches, ein Mahnmal zu errichten, das an die Deportation und Ermordung jüdischer Bürgerinnen und Bürger aus Lübeck erinnert.

Für den Entwurf des Kunstwerkes soll nun ein beschränkter Wettbewerb ausgeschrieben werden. Aus dem städtischen Etat wurden bereits 10 000 Euro als Grundkapital bereit gestellt. „Dennoch werden weitere Spenden benötigt. um ein Zeichen zu setzen, das die Menschen aller Generationen anspricht“, schreiben Schopenhauer und Saxe in ihrem gemeinsamen Spendenaufruf. „Deshalb möchten wir auch im Namen der Lübecker Bürgerschaft alle Lübeckerinnen und Lübecker herzlich bitten, durch eine Spende zur Gestaltung dieses Mahnmals beizutragen.“

Spenden werden erbeten auf das Bankkonto 101 13 29 bei der Sparkasse zu Lübeck (BLZ 230 501 01). Verwendungszweck „Mahnmal am Bahnhof - 0632.000.3680“. Spendenbescheinigungen werden auf Antrag ausgestellt. +++