Veröffentlicht am 17.07.2009

Schwangerschaftsberatung: Vielfältige Hilfsangebote

Sieben Lübecker Einrichtungen informieren über breitflächige Unterstützung

Auch in Lübeck kommt es immer wieder vor, dass Mädchen und Frauen bei einer vermuteten Schwangerschaft Gründe haben, weder eine gynäkologische Praxis noch eine Hebamme aufzusuchen. Vor diesem Hintergrund haben sich sieben Lübecker Einrichtungen zusammengeschlossen, um auf die vielfältigen Hilfsangebote aufmerksam zu machen. Auf Handzetteln und Plakaten werden die Möglichkeiten dargestellt: Von der anonymen Beratung in den Beratungsstellen, den Untersuchungen durch Hebammen und Ärzten bis hin zur Adoption. Ziel ist es, der anonymen Geburt sowie dem Aussetzen oder heimlichen Abgeben eines Kindes entgegenzuwirken. Denn inzwischen sind die fatalen Folgen für Menschen mit einer anonymen Herkunft bekannt.

An der gemeinsamen Aktion beteiligen sich der Caritasverband, die Humanistische Union, die Gemeindediakonie Lübeck, pro familia, das Kinderschutz-Zentrum Lübeck, das Marien-Krankenhaus Lübeck und die Adoptionsvermittlung der Hansestadt Lübeck.

Das multiprofessionelle Beratungsspektrum der Einrichtungen umfasst alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach. Hierbei können die Lübecker Schwangerschaftsberatungsstellen in den Trägerschaften des Caritasverbandes , der Humanistischen Union, der Gemeindediakonie und der pro familia auf einen langen Erfahrungshintergrund zurückblicken. Ihr Angebot umfasst neben der Information über wirtschaftliche und rechtliche Hilfen, psychosoziale und gesundheitliche Beratung während der Schwangerschaft und im Schwangerschaftskonflikt. Außerdem begleiten die Mitarbeiterinnen Mütter und Väter in den frühen Lebensjahren der Kinder. Im Projekt Frühe Hilfen am Kinderschutz-Zentrum Lübeck (AWO, Region Südholstein) arbeiten unter anderen Familienhebammen, die Schwangere im Allgemeinen, aber auch außerhalb von Krankenkassenleistungen und somit anonym untersuchen und betreuen können. Außerdem unterstützen die Mitarbeiterinnen des Projektes bei Bedarf Familien in den ersten drei Lebensjahren des Kindes.

Das Marien-Krankenhaus bietet neben einem umfassenden Versorgungsangebot durch Familienhebammen für Frauen in ganz besonderen Notsituationen eine anonyme Schwangeren- und Geburtsbegleitung an. Hier wird den Frauen absolute Anonymität Ihrer Person gewährt. Es wird sowohl auf die Aufnahme der Personalien, als auch auf das Eingeben der Versichertenkarte und somit auf die Abrechnung der Geburt über die Krankenkasse verzichtet. Es soll dadurch vermieden werden, dass Frauen ohne medizinisches Fachpersonal ihr Kind gebären müssen. Damit stellt dieses Angebot eine sehr gute Alternative zur „Babyklappe“ dar.

In diesen besonderen Situationen kooperiert das Marien-Krankenhaus eng mit der Adoptionsstelle der Hansestadt Lübeck, deren Mitarbeiterinnen den schwierigen Entscheidungsprozess der Frauen unterstützen. Bei einer anonymen Geburt verbleibt das Kind in der Obhut des Krankenhauses bis die Adoptiveltern die Betreuung übernehmen.

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