Veröffentlicht am 05.03.2009

Der Stadtteil prägt die Lebenschancen der Kinder

Vortragsveranstaltung mit dem Bochumer Wissenschaftler Klaus Peter Strohmeier

Im Rahmen des Prozesses „Aufwachsen in Lübeck“ hat der Fachbereich Kultur mit Prof. Dr. Klaus Peter Strohmeier von der Ruhr-Universität Bochum einen Experten eingeladen, der sich aus wissenschaftlicher Sicht damit beschäftigt, wie unterschiedlich das Aufwachsen von Kindern in ein und derselben Stadt verlaufen kann. Strohmeier spricht am Donnerstag, 12. März 2009, 19.30 Uhr im Bürgerschaftssaal des Lübecker Rathauses. Der Eintritt ist frei.

In seinem Vortrag „Zwei Kindheiten in der Stadt: Demografischer Wandel und die kleinräumige Polarisierung von Lebenslagen als Herausforderung der Kommunalpolitik“ zeigt er auf, dass sich in den letzten Jahrzehnten bedeutsame sozialstrukturelle und kulturelle Polarisierungen ergeben haben: Wachsende Teile der nachwachsenden Generation haben beispielsweise einen sogenannten Migrationshintergrund.

In den Stadtteilen, in denen die meisten „Ausländer“ leben, wachsen die meisten Kinder auf, und hier sind die Armutsquoten am höchsten. Der Vortrag zeigt, dass und wie in zunehmendem Maße die Umgebung des Stadtteils die Lebenschancen für Kinder prägt – aufgezeigt anhand von Bildungschancen und Gesundheit. Strohmeier zeigt auf, wie man für die Kinder günstige Veränderungen erreichen kann.

Der Vortrag ist ein Plädoyer für eine integrierte, das heißt die Zuständigkeiten unterschiedlicher kommunaler Ressorts in den Blick nehmende kommunale Sozialpolitik. Er plädiert auch für eine kontinuierlich betriebene und öffentliche „integrierte Sozialberichterstattung“.

Der Vortrag ist Bestandteil der Reihe „Aufwachsen in Lübeck“. Mit anschließendem Gespräch.+++