Veröffentlicht am 05.02.2009

Otto-Pankok-Preis geht an Sintezza Lalla Weiss

Günter Grass ehrt die niederländische Menschenrechtlerin am 14. Februar in Lübeck

Am 14. Februar 2009 wird im Bürgerschaftssaal des Lübecker Rathauses zum vierten Mal der „Otto-Pankok-Preis“ der 1997 von Günter und Ute Grass gegründeten „Stiftung zugunsten des Romavolks“ verliehen. Der Otto-Pankok-Preis 2009 ist mit 15 000 Euro dotiert.

Preisträgerin ist die niederländische Menschenrechtlerin und Sintezza Lalla Weiss. Als Laudator spricht Zoni Weisz, der Onkel der Preisträgerin. Lalla Weiss sei, so Zoni Weisz in seiner Laudatio, „das Gesicht nach außen“ für die Sinti und Roma in den Niederlanden. Sie ist, gemeinsam mit dem Team des „LSRO“ (Landelijke Sinti en Roma Organisatie), das ihr Vater, Hannes Weiss, 1980 gegründet hat, Ansprechpartnerin für lokale und nationale Behörden und ist eine hervorragende Problemlöserin. Lalla Weiss wurde bereits mit dem „Marga-Klompé-Preis“ geehrt, erhielt den „Zami-Award“ und den Verdienstorden „Ridder in de Orde van Oranje Nassau“.

Den Förderpreis, dotiert mit 10 000 Euro, erhalten in diesem Jahr die finnlandschwedische Autorin Cia Rinne und der dänische Fotograf Joakim Eskildsen, die in einzigartigen Aufnahmen, für die sie sieben Jahre lang Reisen in sieben Länder unternahmen, die Lebensweise der Roma dokumentierten und diesen Bildern einfühlsam Texte zur Seite stellten. Sie teilten, wo möglich, längere Zeit den Alltag ihrer Gastgeber. „Oft dachten wir, dass die Roma ein großer Reichtum sind, kulturell, menschlich, und dass es sehr schade ist, dass wir im Allgemeinen nicht mehr über sie wissen.“ Eine Ausstellung ihrer Arbeiten ist unter dem Titel „Bewegende Fotos – Romareisen“ bis zum 22. März 2009 im Kulturforum Burgkloster zu sehen. Im Steidl-Verlag erschien der Fotoband „Die Romareisen“.

Der Otto-Pankok-Preis erinnert an den Künstler Otto Pankok (1893-1966), dessen Schüler Günter Grass von 1948 bis 1952 an der Kunstakademie in Düsseldorf war. Bisherige Preisträger sind die Publizistin und Filmemacherin Melanie Spitta († 2005, Preisträgerin des Jahres 1999), der aus dem Kosovo stammende Arzt Ibrahim Hasani (2002) und das Kieler Sinti-Mediatorinnen-Modell (2006).

Die Veranstaltung am Sonnabend, 14. Februar beginnt um 16 Uhr. Der Saal ist ab 15.30 Uhr geöffnet. Das Platzangebot ist begrenzt. Anmeldungen sind noch möglich im Günter Grass-Haus unter Telefon (0451) 122 42 30.+++