Veröffentlicht am 18.09.2008

Wie kann man Jungen fordern und fördern?

Uli Boldt gibt am 24. September Tipps und Anregungen in der Gemeinnützigen

Im Rahmen der Mittwochsbildung lädt die Gemeinnützige, Königstraße 5, am Mittwoch, 24. September 2008, um 19.30 Uhr zum Vortrag und Gespräch unter dem Titel „Jungen fordern und fördern“ ein. Dem Referenten Uli Boldt, Lehrer im Hochschuldienst an der Universität Bielefeldt, geht es unter anderem darum, Jungen zu stärken und zu untersuchen, was Jungen stark macht beziehungsweise aufzudecken, was Jungen fehlt.

„Jungen beschäftigen die Lehrkräfte nicht nur wegen ihrer schlechten Schulleistungen“, so Uli Boldt; „auch durch ihr Verhalten“, setzt Boldt fort, „ziehen die Jungen häufig sehr viel Aufmerksamkeit auf sich. Der Zusammenhang, dass Jungen Probleme machen, weil sie Probleme haben, wird zu selten im Schulalltag thematisiert. Auch die Eltern, die Mütter und die Väter, stehen oftmals ratlos den Problemen ihrer Söhne gegenüber“. Die Situation von Jungen, pädagogische und organisatorische Ansätze zur Arbeit mit ihnen in der Schule, und Anregungen und Tipps für den Umgang mit den Söhnen im Elternhaus werden Inhalte des Vortrages sein. Zugleich soll durch den Vortrag deutlich werden, dass auch die Situation der Mädchen nicht vergessen werden darf. Beschäftigt man sich mit den Jungen, muss auch mit den Mädchen gearbeitet werden. Fördert man die Mädchen, muss man auch die Jungen in den Blick nehmen. Ein „Mehr“ an Geschlechtergerechtigkeit ist nur dann zu erreichen, wenn Mädchen und Jungen gemeinsam gestärkt werden, um somit selbst stark zu werden und zu sein.

Uli Boldt, in Enger, Kreis Herford, 1951 geboren, arbeitete nach Beendigung seiner Referendarzeit im Jahre 1974 als Sekundarstufen-Lehrer an der Martin-Niemöller-Gesamtschule in Bielefeld. Er unterrichtete dort die Fächer Mathematik, Wirtschafts- und Gesellschaftslehre. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten seiner schulischen Arbeit gehörten u.a. die Themen „Berufsorientierung und Lebensplanung für Mädchen und Jungen“ sowie „Jungenarbeit als Teil der geschlechterbewussten Bildung“. Darüber hinaus hat Uli Boldt an einer Ausbildung zum Moderator (Landesinstitut in Soest) teilgenommen. Seit dem Jahr 2000 arbeitet er als Moderator für den Themenbereich „Reflexive Koedukation“ im Auftrag der Bezirksregierung Detmold. In diesem Zusammenhang bietet er zusammen mit einem Moderationsteam vor allem schulinterne Fortbildung für alle Schulformen an. Seit dem 1.8.2004 arbeitet Uli Boldt mit einer halben Stelle als Lehrer im Hochschuldienst (LiH) bei der Fakultät für Pädagogik (AG4) der Universität Bielefeld. Uli Boldt ist verheiratet und hat eine Tochter. Seine Publikationen sind unter anderem: U. B., „Jungen stärken. Zur Modernisierung der Lebensentwürfe von Jungen“, Berlin 2000. U. B. „Ich bin froh, dass ich ein Junge bin. Materialien zur Jungenarbeit in der Schule“, Baltmannsweiler 2004². U. B., „Jungen stärken. Materialien zur Lebensplanung (nicht nur) für Jungen“, Baltmannsweiler 2007. U. B., „Buben unterstützen. Männer bringen sich in die Erziehung ein“, Wien 2007. Wie immer steht der Referent im Anschluss an seinen Vortrag zu einer Diskussion bereit.

Der Eintritt ist wie immer frei. +++