Veröffentlicht am 25.06.2008

Auftaktveranstaltung zum Prozess „Aufwachsen in Lübeck“

80 Fachleute brüteten über Wege zu einem neuen Konzept in der Baltic–Gesamtschule

Die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck hat beschlossen, für das Feld Jugendhilfe einen „Prozess zur Diskussion der zukünftigen Ausrichtung der Arbeit“ zu beginnen und für diese Aufgabe „die Träger, die Wohlfahrtsverbände, Vertreter der in der Bürgerschaft vertretenen Parteien und die Verwaltung“ gemeinsam an einem Konzept arbeiten zu lassen. Dazu soll die Situation von Kindern und Jugendlichen je nach Lebensalter – und nicht nach besonderen Problemlagen, die spezielle Hilfen nach sich ziehen – betrachtet werden. Am vergangenen Freitag begrüßte Senatorin Annnette Borns 80 Fachleute zur Auftaktveranstaltung „Aufwachsen in Lübeck“ in der Baltic–Gesamtschule in Buntekuh.

„Es soll dabei bewusst um alle Kinder und Jugendlichen gehen und nicht nur um die, die Jugendhilfeleistungen erhalten“, sagte Borns in ihrer Einführung. Die Einladungsliste war umfassend: Neben Vertretern der Jugendhilfe und der Politik waren Fachleute der ARGE, der Agentur für Arbeit, der Stadtplanung, des Gesundheitsamtes, der Sozialen Sicherung, der Schule, der Polizei und der Justiz eingeladen.

Der Zeitpunkt der Veranstaltung war so gewählt; dass die Fraktionen der Bürgerschaft ihre neu gewählten Jugend- , Sozial- oder Schulexperten in Arbeitsgruppen, differenziert nach Lebensphasen von Kindern und Jugendlichen entsenden und dort gemeinsam mit Fachleuten und Betroffenen diskutieren konnten, was in diesem Alter wichtig für Kinder und Jugendliche und deren Familien ist.

Die Senatorin wies darauf hin, dass diese Tagung der Anfang eines Prozesses unter breiter Beteiligung von Fachleuten und Betroffenen sei. Sie skizzierte den weiteren Verlauf, der in ein Gesamtkonzept münden solle, das der Bürgerschaft noch vor der Sommerpause 2009 vorgelegt wird.

Nach fünf Stunden intensiven Austauschs konnte der Jugendhilfeausschussvorsitzende Jan Lindenau eine erste positive Bilanz ziehen. In den Arbeitsgruppen waren teilweise bereits konkrete Ideen entwickelt worden, die im Plenum allen Teilnehmern vorgestellt wurden. Für den künftigen Prozess sollen auch die unterschiedlichen Lebensbedingungen in den Stadtteilen berücksichtigt werden. Denn es war deutlich geworden, wie wichtig das Umfeld für eine positive Entwicklung von Kindern, für ein gelingendes Aufwachsen in Lübeck, ist.+++