Veröffentlicht am 08.06.2007

Internationale UNESCO-Konferenz tagt in Lübeck

Anlässlich des 20. Jahrestages der Eintragung der Lübecker Altstadt in die Liste der Welterbestätten 1987 findet am 13. und 14. Juni 2007 eine internationale Konferenz mit dem Titel „UNESCO-Welterbestätten in Europa – Ein Netzwerk für Kulturdialog und Kulturtourismus“ in Lübeck statt. Veranstalter ist die Deutsche UNESCO Kommission und der Verein UNESCO – Welterbestätten Deutschland.

Die Veranstaltung im Rahmen der Deutschen EU–Ratspräsidentschaft findet in St. Petri statt. Bei der Eröffnung sprechen der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen, Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe und der Direktor des UNESCO-Welterbezentrums in Paris, Francesco Bandarin, Grußworte

Die Konferenz will gemeinsam mit Kulturpolitikern, Denkmalschützern, Tourismusexperten sowie Managern von europäischen Welterbestätten Strategien und nachhaltige Nutzungskonzepte erarbeiteen, um die Welterbestätten für künftige Generationen zu bewahren. Bestehende Kooperationsansätze sollen weiterentwickelt werden. Die Experten sollen zudem Perspektiven zur Gründung eines Netzwerkes aller europäischen Welterbestätten aufzeigen.

Unter anderem stehen folgende Vorträge auf dem Programm:

  • Stadtentwicklung für den Erhalt des Weltkulturerbes – Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
  • Nachhaltiger Kulturtourismus in der Europäischen Union - Pedro Ortun Silvan von der Europäischen Kommission
  • Lübeck: 20 Jahre Weltkulturerbe - Über die Entwicklung des Welterbes Altstadt von Bausenator Franz-Peter Boden.

Geplant ist zudem die Verabschiedung einer „Lübecker Erklärung“ zur Vernetzung und Zusammenarbeit der Welterbestätten am Ende der hochkarätigen Tagung.

Begleitend zur Tagung der Deutschen UNESCO-Kommission und des Vereins UNESCO-Welterbestätten in Lübeck zeigen die Lübecker Museen ab dem 13. Juni 2007 in der Katharinenkirche die Ausstellung „UNESCO-Welterbe in Deutschland“. Die Deutsche UNESCO-Kommission hat die Ausstellung im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft und in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt erstellt. In diesem Jahr wird die Ausstellung in rund 30 Ländern auf allen Kontinenten gezeigt: Algier, Asmara, Boston, Islamabad, Kairo, Kaliningrad, Karachi, Minsk, Mumbai, Paris, Peking, Porto Alegre, Rio de Janeiro, Santo Domingo, Seoul, Sofia, Taipei, Tiflis, Tokio und Ulan Bator. Lübeck ist eine der wenigen deutschen Stationen. Zu sehen ist die Schau in der Katharinenkirche, Ecke Königstraße / Glockengießerstraße, bis zum 1. Juli, dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet ein Euro.

Hintergrund:

1972 hat die UNESCO das „Internationale Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt“ verabschiedet. Inzwischen haben es 183 Staaten unterzeichnet. Es ist das international bedeutendste Instrument, das jemals von der Völkergemeinschaft zum Schutz ihres kulturellen und natürlichen Erbes beschlossen wurde. Die UNESCO hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kultur- und Naturgüter der Menschheit, die einen „außergewöhnlich universellen Wert“ besitzen, zu erhalten.

830 Stätten weltweit sind auf der UNESCO–Welterbeliste verzeichnet, darunter 32 Denkmäler in Deutschland. Eines davon ist die Lübecker Altstadt. Mit dem mittelalterlichen Stadtkern der Hansestadt Lübeck wurde 1987 erstmals in Nordeuropa eine komplette Altstadt von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Ausschlaggebend waren dabei zum einen die markante Stadtsilhouette und die geschlossen erhaltene vorindustrielle Bausubstanz, zum anderen auch der für die archäologische Erforschung des mittelalterlichen Städtewesens außerordentlich ergiebige Untergrund.

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