Veröffentlicht am 18.04.2007

Forum für Migranten wird am 20. Juni im Rathaus gegründet

Bereits im September 2003 hatte die Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck beschlossen, in Zusammenarbeit mit betroffenen Einrichtungen und Trägern ein Integrationskonzept zu entwickeln, das sich unter Berücksichtigung der kommunalen Handlungsmöglichkeiten am Integrationskonzept des Landes orientiert. In einem zweiten Bürgerschaftsbeschluss wurde dann der Bürgermeister, und damit die Stadtverwaltung, beauftragt, die Initiative für die Bildung einer ehrenamtlich geführten Interessensvertretung (eines Forums) für Migrantinnen und Migranten zu ergreifen. Nun folgt der nächste Schritt – die Gründung dieses Forums für Menschen mit Migrationshintergrund soll am Mittwoch, 20. Juni 2007, während einer öffentlichen Veranstaltung im Rathaus mit gleichzeitiger Vorstandswahl stattfinden.

Das Forum für Migranten soll durch einen Vorstand vertreten werden, der diese Interessenvertretung nach außen vertritt. Zugleich ist der achtköpfige Vorstand die Verbindungsstelle zwischen der Verwaltung und dem Forum. Zudem hat die Interessenvertretung durch seinen Vorstand beratende Funktion gegenüber der Verwaltung zur Erarbeitung eines konkreten Handlungskataloges für Integrationsmaßnahmen. Denn letztlich ist die Beteiligung der Migrantinnen und Migranten an der Erstellung eines konkreten Handlungskataloges ein erster Schritt zur Entwicklung eines Integrationskonzeptes.

Für die acht Vorstandsmitglieder werden Lübecker gesucht, die einen Migrationshintergrund und den Hauptwohnsitz in Lübeck haben. Von den acht Personen soll eine Person die Interessen der Jugend vertreten, eine Person soll die Interessen der Seniorinnen und Senioren vertreten. Der Jugendvertreter sollte nicht älter als 27 Jahre sein. Die Wahlzeit für den Vorstand beträgt zwei Jahre.

Der Vorstand soll in der Veranstaltung zur Forumsgründung am 20. Juni 2007 gewählt werden. Wahlberechtigt sind alle Einwohnerinnen und Einwohner sowie Vertreterinnen und Vertreter der Vereine und Verbände, deren Aufgabenschwerpunkt Integration und Migration ist. Die Vorstandskandidaten werden sich auf der Veranstaltung persönlich nach vorgegebenen Fragen vorstellen (mit einem kurzen persönlichen Profil – nicht länger als drei bis fünf Minuten). Gewählt wird in geheimer Wahl nach dem Mehrheitsprinzip.

Wer die genannten Voraussetzungen erfüllt und sich zur Wahl stellen möchte, wird gebeten, sich bis zum 15. Mai 2007 schriftlich, persönlich oder telefonisch mit dem Bereich Soziale Sicherung, mit Anke Seeberger oder Sabine Trilke, in Verbindung zu setzen, um sich über das Verfahren zu informieren und die Wahlunterlagen in Empfang zu nehmen: Fachbereich Wirtschaft und Soziales, Bereich Soziale Sicherung, Kronsforder Allee 2 – 6, 23560 Lübeck. Anke Seeberger, Telefon (0451) 122–64 40,
E-Mail: anke.seeberger@luebeck.de oder Sabine Trilke, Telefon 122–44 11, E-Mail: sabine.trilke@luebeck.de . Frauen werden besonders aufgefordert, sich zur Wahl zu stellen!

Das Forum wird durch eine städtische Geschäftsstellenführung unterstützt, die zeitlich begrenzt für die Dauer der Erarbeitung des Handlungskataloges eingesetzt wird. Sie wird im Fachbereich Wirtschaft und Soziales, Bereich Soziale Sicherung, angesiedelt. Eine Richtlinie für die Kooperation zwischen der Verwaltung und dem Forum beziehungsweise dem Vorstand des Forums wird nach der Wahl des Vorstandes gemeinsam erarbeitet werden.

Das Forum ist als öffentliche Plattform der Migrantinnen und Migranten zu verstehen. Als Interessengemeinschaft ist es zunächst eine lose Gruppierung ohne feste Organisationsstrukturen. Es bleibt der bestehenden Interessengemeinschaft aber freigestellt, beispielsweise einen nicht eingetragenen Verein zu gründen.

Das Forum soll der Meinungsbildung und Meinungsäußerung zu integrationspolitisch relevanten Fragen dienen. Mit dem von der Hansestadt Lübeck initiierten Forum bietet die Stadt der Bevölkerung mit Migrationshintergrund eine Partizipationsmöglichkeit an, ihre integrationspolitischen Bedürfnisse zu formulieren. Das Forum ist ein verwaltungsunabhängiges Selbsthilfeorgan der Migrantinnen und Migranten und vertritt deren Interessen gegenüber der Hansestadt Lübeck. Ein Antragsrecht gegenüber der Bürgerschaft, den Ausschüssen oder ein Rederecht in den städtischen Gremien besteht nicht. Die Themen, mit denen sich das Forum befasst, sollen bedürfnisorientiert, gesamtstädtisch und auf einen möglichst breiten Interessenkreis ausgerichtet sein.

Allen Einwohnerinnen und Einwohnern sowie Vertreterinnen und Vertreter der Verbände, deren Aufgabenschwerpunkt Integration und Migration ist, ist eine Mitwirkung im Forum möglich. +++