Veröffentlicht am 31.01.2007

Kooperationsvereinbarung für neue Förderregion Süd-Ost


Die Kreise Ostholstein, Herzogtum Lauenburg und Stormarn sowie die Hansestadt Lübeck bilden ab sofort im Rahmen des neuen “Zukunftsprogramms Wirtschaft” des Landes Schleswig-Holstein eine gemeinsame Förderregion Süd-Ost. Landrat Reinhard Sager (Kreis Ostholstein), Landrat Klaus Plöger (Kreis Stormarn), der 1. Kreisrat Günther Noß (Kreis Herzogtum Lauenburg) und Bürgermeister Bernd Saxe (Hansestadt Lübeck) unterzeichneten heute im Eutiner Kreishaus eine entsprechende Kooperationsvereinbarung. Der Zusammenschluss habe für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung und Fördermittelvergabe aus dem neuen Zukunftsprogramm große Bedeutung, waren sich die Vertreter der vier Gebietskörperschaften einig.

Die Region Süd-Ost ist eine von vier Förderregionen für das “Zukunftsprogramm Wirtschaft” in Schleswig-Holstein. Die neue Regionalgeschäftsstelle Süd-Ost bei der Entwicklungsgesellschaft Ostholstein mbH (egoh) in Eutin wird dann für Projekte zum Ausbau wirtschaftsnaher Infrastruktur, zur nachhaltigen Stadtentwicklung oder für Schlüsselprojekte der Kultur- und Tourismuswirtschaft zuständig sein. Im Laufe des Frühjahrs werde die Regionalgeschäftstelle im Rahmen von Informationsveranstaltungen ausführlich über die neuen Fördermöglichkeiten informieren, kündigte der Geschäftsführer der egoh, Claus-Peter Matthiensen, an.

Im Rahmen der Unterzeichnung verwies Landrat Reinhard Sager noch einmal auf die Erfolge des bisherigen - Ende 2006 ausgelaufenen - Regionalprogramms 2000. So konnte in der Region Ostholstein Lübeck Lauenburg in den vergangenen sieben Jahren 124 Projekte mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 214 Millionen Euro gefördert werden. Sager zeigte sich zuversichtlich, dass in der neuen Förderperiode an diese Erfolge angeknüpft werden kann.

Dieser Einschätzung pflichtete Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe bei, in dem er betonte: “Mit dem Regionalprogramm ist der Region ein großer Sprung nach vorne gelungen und hat dazu beigetragen, die Standortattraktivität nachhaltig zu stärken. Die Region ist darüber enger zusammen gerückt. Ob Media Docks, Hafenausbau, innovative Technologiecluster oder Tourismusförderung, ohne die Förderung aus dem Regionalprogramm wären diese Zukunftsinvestitionen für mehr Wachstum und Beschäftigung nicht möglich gewesen. Diesen Weg wollen wir auch in Zukunft konsequent weiter entwickeln. Gemeinsam mit unseren Partnern aus den Kreisen werden wir die Förderregion Süd-Ost zur führenden Wirtschaftsregion auf der Wachstumsachse Hamburg – Kopenhagen ausbauen.”

Im Zuge des Regionalprogramms 2000 konnten dank der Unterstützung der Wirtschaftsförderung Lübeck Fördermittel in Höhe von 57,326 Millionen Euro für die Hansestadt Lübeck eingeworben werden, wodurch Investitionen von rund 123 Millionen Euro ausgelöst wurden.

Das “Zukunftsprogramm Wirtschaft” bündelt die wichtigsten wirtschafts- und regionalpolitischen Fördermaßnahmen des Landes und löst das Vorgängerprogramm “Regionalprogramm 2000” ab. Es soll die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Schleswig-Holstein und seiner Unternehmen weiter erhöhen. In Anlehnung an die aktuelle EU-Strukturfondsperiode ist es für die Jahre 2007 bis 2013 konzipiert. Für diesen Zeitraum steht ein Fördervolumen von mehr als 700 Millionen Euro zur Verfügung, das sich aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von rund 374 Millionen Euro, Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe “Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur” in Höhe von rund 173 Millionen Euro sowie Landesmitteln in Höhe von rund 175 Millionen Euro zusammensetzt.

Hintergrund:

Die Fördermaßnahmen des neuen “Zukunftsprogramms Wirtschaft” konzentrieren sich auf drei Schwerpunkte. So sollen Wissensentwicklung und -transfer aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen in die Unternehmen vorangetrieben werden. Dazu gehört unter anderem die Förderung von Netzwerken und Verbundprojekten, innovativer betrieblicher Investitionen, Hochschulkompetenzzentren, Berufsbildungsstätten und Weiterbildungseinrichtungen.

Im Rahmen der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit soll neben der klassischen Investitionsförderung zur Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen auch deren Zugang zum Kapitalmarkt verbessert werden, etwa mithilfe eines Risikokapitalfonds. So können die schleswig-holsteinischen Unternehmen unter anderem ihre Modernisierung vorantreiben. Die Förderzuständigkeit zu beiden Themen liegt beim Wirtschaftsministerium oder bei der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein GmbH (WTSH).

Mit dem dritten Schwerpunkt - der wirtschaftsnahen Infrastruktur und spezifischen regionalen Potenzialen – beschäftigen sich die vier Regionalgeschäftsstellen im Land. Besonders strukturschwache Regionen erhalten hier Unterstützung, um ihre Stärken effektiver ausbauen zu können.

Hinweis: Eine gleich lautende Pressemitteilung verschickt der Landkreis Ostholstein. +++