Neues Familienhebammen-Projekt am Kinderschutz-Zentrum

Veröffentlicht am 17.10.2006

Neues Familienhebammen-Projekt am Kinderschutz-Zentrum

Neues Familienhebammen-Projekt am Kinderschutz-Zentrum

060828R 2006-10-17

Hilfen für werdende Eltern und junge Familien in Lübeck bietet ab sofort das neue Projekt „Familienhebamme“ am Kinderschutz-Zentrum der AWO. Es richtet sich an schwangere Frauen und Mütter aus psychosozial belasteten Familien, insbesondere allein erziehende junge Mütter. Sie erhalten lebenspraktische Hilfe und medizinische Begleitung. Der Bereich Familienhilfen/Jugendamt der Hansestadt Lübeck und die AWO Südholstein gGmbH, Jugendhilfe und Sozialverbund, haben das „Projekt Schutzengel“ heute im Verwaltungszentrum Mühlentor vorgestellt.

Die Bedeutung der Hebamme wird gestärkt - sie wird die Mütter und Familien zukünftig über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr betreuen. Bisher beschränkt sich dies auf wenige Woche vor und nach der Geburt.

„Hebammen sind Vertrauenspersonen und schaffen wertvolle Zugangsmöglichkeiten zu den Familien. So können Mütter und Familien frühzeitig auf soziale und gesundheitliche Hilfen aufmerksam gemacht werden“, sagte Teresa Siefer. Sie ist Diplom-Psychologin des Kinderschutz-Zentrums Lübeck und betreut das Projekt „Entscheidend für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung von Kindern ist der sichere Beziehungsaufbau zwischen Eltern und Kind. Bei familiären Belastungen kann dieser Prozess sehr störanfällig sein und schnell zu Krisensituationen führen.“

Die beiden erfahrenen Hebammen des Projektes, die zur Familienhebamme ausgebildet werden, wollen unter anderem sehr junge schwangere Frauen, Mütter mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen, mit Alkohol- und Drogenabhängigkeit, psychischer Erkrankung oder auch mit Gewalterfahrung erreichen. Angesprochen sind ebenfalls Familien mit Migrationshintergrund. Der Kontakt kann über niedergelassene Gynäkologen, Schwangerenberatungsstellen, Entbindungs- und Kinderkliniken oder Kinderärzte hergestellt werden. Und das bietet das Projekt: Beratung und Hilfe, um beispielsweise die Lebenssituation der Familien zu verbessern, um die Mutter-Kind-Beziehung zu stärken oder um das Kind früh zu fördern.

Das Projekt „Familienhebamme“ ist ein wichtiger Baustein im Präventionsprojekt „Frühe Hilfen“ der AWO Südholstein. „Wir freuen uns, dass die Stadt Lübeck uns die Trägerschaft für das Projekt übertragen hat. Entscheidend ist für uns die Einbindung der beiden Familienhebammen in das fachlich qualifizierte Team am Kinderschutz-Zentrum“, betonte Renate Brinker, Fachbereichsleiterin der AWO.

Es ist eine sinnvolle Ergänzung zum bisherigen Angebot des Kinderschutz-Zentrums, das sich schwerpunktmäßig an Kinder, Jugendliche und Familien mit Vernachlässigungs- oder Gewalterfahrungen richtet.

Die „Familienhebamme“ wird im Jahr 2006 finanziell mit 10 000 Euro vom Land Schleswig-Holstein gefördert. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren fördert Angebote der „Frühen Hilfen“ landesweit über einen Zeitraum von drei Jahren. „Der Bereich Familienhilfen/Jugendamt der Hansestadt Lübeck will mit diesem Projekt Probleme früher erkennen helfen, um Gewalt und Vernachlässigung vorzubeugen, erklärte Renate Junghans, die Leiterin des Bereiches.

Kontakt: Hebammen: Kathrin Schumacher und Sabine Schlunck, Familienhebammen-Projekt am Kinderschutz-Zentrum Lübeck Telefon (0451) 613 05 85, Fax 7 22 95. Kinderschutz-Zentrum Lübeck: Telefon (0451) 7 88 81; montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr. +++

Hinweis: Eine gleich lautende Pressemitteilung verschickt das Kinderschutz-Zentrum Lübeck der AWO