Maler-Innung blockiert weiterhin Qualifizierungsprojekt

Veröffentlicht am 01.09.2006

Maler-Innung blockiert weiterhin Qualifizierungsprojekt

Maler-Innung blockiert weiterhin Qualifizierungsprojekt

060700L 2006-09-01

Trotz alarmierender Zahlen vom Lübecker Ausbildungsmarkt blockiert die Maler-Innung weiterhin eine ausbildungsvorbereitende Maßnahme für 50 Jugendliche. Denn auch sechs Wochen nach der Zusage der Maler-Innung, die Durchführung eines Qualifizierungsprojektes für 50 erwerbslose Jugendliche gegebenenfalls unter Auflagen zuzustimmen, liegt auch zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres immer noch keine Unbedenklichkeitbescheinigung bei der Bau-Innung oder dem BALI/JAW vor, teilte jetzt der Leiter dieser Einrichtung, Andreas Stachowske, mit.

Jugendsenatorin Annette Borns: „Das ist umso unverständlicher, da die Maler-Innung davon informiert wurde, dass die zugesagten Fördermittel des Landes in Höhe von 250 000 Euro und die Mittel der Possehl-Stiftung (ein sechsstelliger Betrag) verfallen, beziehungsweise in andere Regionen Schleswig-Holsteins zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit umgeleitet würden.“ Darüber hatten auch die Medien im Juli 2006 berichtet.

Auf Nachfrage erklärte das Arbeitsministerium des Landes zu Beginn dieser Woche, dass sie die zugesagten Projektmittel für die Durchführung von Graffiti-Projekten in Lübeck immer noch zurückhalten.

Die Senatorin erklärte darüber hinaus, dass es vor den aktuellen Zahlen zur Jugendarbeitslosigkeit in Lübeck immer wichtiger werde, mit zusätzlichen Förderprogrammen die Ausbildungs- und Berufsreife jugendlicher Hauptschulabsolventen herzustellen. Mittlerweile bleiben fast 85 Prozent eines jeden Hauptschlussjahrganges nach dem Abschluss ihrer Schullaufbahn erwerbslos, wenn nicht unmittelbar an die schulische Ausbildung berufsvorbereitende Maßnahmen ergänzend eingesetzt werden.

Senatorin Borns: „Diese erschreckende Bilanz darf nicht auf dem Rücken der Jugendlichen ausgetragen werden. Insbesondere vor diesem Hintergrund sind alle gesellschaftlichen Gruppen aufgefordert, neue Wege der Kooperation zu suchen, um zusätzliche Ausbildungsplätze und berufsvorbereitende Maßnahmen zu schaffen.“ Sie appelliert erneut an die Maler-Innung, sich endlich zu diesem zusätzlichen Qualifizierungsangebot zu äußern. Zumal die Innung von den an den neuesten Maschinen und den aktuellsten Techniken bestens vorbereiteten späteren Auszubildenden auch noch wirtschaftlich profitieren könne und keinerlei wirtschaftliche Nachteile zu befürchten habe. Im Gegenteil: Ein deutlich saubereres Stadtbild verspricht auch dem Malerhandwerk zusätzliche Privataufträge. +++