Hansewoche präsentiert 850 Jahre Kultur und Wirtschaft

Veröffentlicht am 15.06.2006

Hansewoche präsentiert 850 Jahre Kultur und Wirtschaft

Hansewoche präsentiert 850 Jahre Kultur und Wirtschaft

060468R 2006-06-13

Vom 30. August bis 3. September 2006 wird erstmals in Lübeck eine „Hansewoche“ das Thema Hanse wirtschaftsbezogen und modern erlebbar machen. Unter dem Titel „Impulse der Hanse für das 21. Jahrhundert: Entwicklungslinien der europäischen Wirtschaft und des Ostseeraumes“ präsentieren verschiedene Partner aus Wirtschaft, Kultur und Stadt neben den historischen Wurzeln auch die moderne Fortsetzung der Hansehistorie. Denn mit der Hanse begann Lübecks Aufstieg zur Wirtschaftsmacht. Bis heute tragen die Wurzeln der Hanse Lübecks Bedeutung als zentraler Wirtschafts-, Kultur- und Logistikstandort des Ostseeraums.


2006 gibt es dabei gleich zwei konkrete Anlässe, um diesen Themen nachzuspüren: Das Jubiläum „650 Jahre Städtehanse“ mit eigener Sondermünze und Lübecks Gewinn beim Bundeswettbewerb „Land der Ideen“ mit diesem modernen Hanse-Konzept. Entsprechend soll die moderne Fortsetzung der Hanse ebenso erlebbar gemacht werden wie das historische Vermächtnis der Hanse für Lübeck – etwa mit dem Hafen oder den bis heute europaweit agierenden Handels- und Wirtschaftsunternehmen der Stadt. In seiner Doppelfunktion als Bürgermeister der Hansestadt Lübeck und Vormann der Hanse hat Bernd Saxe die Schirmherrschaft übernommen. Die Koordination der Planung und Werbung liegt beim Stadtmarketing Lübeck.


Die Lübecker Wirtschaft, die Industrie- und Handelskammer, die Wirtschaftsförderung sowie die Fachhochschule Lübeck werden sich im Rahmen von Fachforen und Ausstellungen präsentieren. Sie stellen unter anderem die Innovationskonzepte der heutigen europaweit agierenden Unternehmen der Stadt sowie moderne virtuelle Handelsgüter und Wirtschaftsnetzwerke vor. Referenten wie Dr. Andreas Polkowski vom Hamburgischen Welt-Wirtschafts-Archiv, Ole Frijs-Madsen, Direktor des Baltic Development Forum, und Dr. Rolf Hammel-Kiesow von der Hanse-Forschungsstelle der Hansestadt Lübeck stellen die großen Entwicklungslinien der europäischen Wirtschaft und des Ostseeraums vor. Mit dabei ist auch die Lübecker Hafen-Gesellschaft, deren Geschäftsführer Hans-Gerd Gieleßen die Funktion des Lübecker Hafens als europäische Logistikdrehscheibe des Ostseeraums erläutern wird.


Während der gesamten Hansewoche zeigt ein Hansemarkt auf dem Koberg eine Auswahl der im Laufe von 850 Jahren europäischem Warenaustausch gehandelten Waren unter dem Titel „Vom Salzhering zum Mikrochip: Europäische Handelswaren von 1200 bis heute“. Er wird von einer aktuellen Wirtschaftsausstellung im Hogehus unter dem Titel „Die moderne Hanse: Europaweit tätige Großunternehmen in Lübeck heute“ begleitet. Ein Round-Table mit großen Lübecker Wirtschaftsunternehmen geht der Frage nach, mit welchen Zukunftsstrategien die in Lübeck überproportional stark vertretenen europaweit tätigen Familienunternehmen dem „Shareholder Value“ Paroli bieten. Er steht unter der Schirmherrschaft des IHK-Präses Bernd Jorkisch. Zudem werden Sonderführungen durch die mit Hanse und Wirtschaft verbundenen Gebäude der Altstadt zeigen, wo Lübeck früher und auch heute noch vom europäischen Handel profitiert.


Im Programm wurden aber auch verschiedenste historische Perlen und Stärken der Stadt zum Thema Hanse zusammen getragen und gebündelt: Museumsschiffe werden am Mittwochvormittag mit einem historischen Schiffseinlauf die Festwoche eröffnen, Flaggschiff wird die „Lisa von Lübeck“ sein. Es folgt am Nachmittag der Festakt zum Jubiläum „650 Jahre Städtehanse“ auf dem Markt. Hierzu reisen Gesandte aus den Städten, die bereits am ersten Hansetag 1356 teilnahmen, nach Lübeck. Abends schließt sich eine „Zeitreise“ durch die Museen der Stadt auf den Spuren von 850 Jahren Hanse an. Eine künstlerisch-kritische Beleuchtung des Themas wird durch die Kunst-Collage „Verherrlicht, verzerrt, vermarktet – Die Hanse in Poesie, Historienmalerei und E-Commerce“ am Freitagabend im St. Annen-Museum erfolgen.


Die „Gemeinnützige“ veranstaltet anläßlich der Hansewoche am Sonnabend unter dem Motto „Wo Hanse-Erben stiften gehen“ einen Tag der offenen Tür und St. Petri hat extra für die Hansewoche eine eigene Petrivision am Sonnabend auf die Beine gestellt. Am Sonnabend wird zudem das Hansevolk einen historischen Warenzug der Hansekaufleute vom Hansahafen zum Koberg mit anschließender Warenzuordnung und einem Festessen anno 1474 organisieren. Weitere Bogenschläge und Programmpunkte steuert die Nacht der Theater sowie das Mengstraßenfest am Sonnabend bei und auch für die Schulen sind Beteiligungsmöglichkeiten geschaffen worden.


Auch allgemein ist die Hanse für Lübeck und Europa nicht nur eine historische Angelegenheit, sondern weist auf Themen und Entwicklungen hin, die aktueller denn je sind: Sie hat durch den politischen Ausgleich zwischen den unterschiedlichen wirtschaftlichen Interessen der Städte und Regionen die nachhaltige Zukunftssicherung der ganzen Gemeinschaft erreicht – und damit bereits im Mittelalter den europäischen Einigungsprozess vorgelebt. Auch die Entwicklung des Ostseeraums und die europäische Hafenwirtschaft ist von der Hansezeit deutlich beeinflusst worden.


Zudem hat die Hanse als europaweite Handelskooperation den europäischen Waren-, Ideen- und Kulturaustausch gesichert und so Lübeck und Europa auch bau- und ideengeschichtlich stark geprägt. So hatte sie großen Einfluss auf die Entwicklung der mittelalterlichen Städte, wie in Lübecks UNESCO-Altstadt bis heute zu sehen ist.


Weitere Infos und Details zum Programm unter www.luebeck-marketing.de .
Kontakt: Dr. Bernd Schabbing, Koordinator für Stadtmarketing,
Telefon (0451) 79 04-121, Fax 79 04-105.
E-Mail: bernd.schabbing@luebeck-stadtmarketing.de +++