Festakt erinnert an die Ermordung von Jitzak Rabin

Veröffentlicht am 27.10.2005

Festakt erinnert an die Ermordung von Jitzak Rabin

Festakt erinnert an die Ermordung von Jitzak Rabin

050867L 2005-10-27

An die Ermordung des israelischen Ministerpräsidenten Jitzhak Rabin vor zehn Jahren erinnert ein Festakt, der am Freitag, 4. November 2005, 19 Uhr im Scharbausaal der Stadtbibliothek Lübeck, Hundestraße 5, stattfindet. Veranstalter ist die Landeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, der jüdischen Gemeinde Lübeck und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.

Es geht bei dem Festakt auch um die Hintergründe und das gesellschaftliche Umfeld eines politischen Verbrechens, die in der Gedenkrede von Prof. Wolfgang Engels unter dem Titel „Als Israels Traum vom Frieden zerstört wurde“ beleuchtet werden. Eine weitere Festrede hält der israelische Botschafter in Berlin Shimon Stein zum Thema „40 Jahre diplomatische Beziehungen Israel-Deutschland“. Grußworte sprechen für die Veranstalter Dr. Klaus Kellmann (Kiel) und Ingrid Homann (Lübeck), sowie für die Hansestadt Lübeck Stadtpräsident Peter Sünnenwold. Musikalisch umrahmt wird der Festakt von Shilly Ezra (Israel) auf der Klarinette.

Hintergrund: Am Abend des 4. November 1995 wird der israelische Ministerpräsident Jitzhak Rabin vor dem Rathaus von Tel Aviv aus nächster Nähe erschossen. Sein jugendlicher Attentäter Jigal Amir glaubte im Auftrag Gottes zu handeln und sein Land in letzter Minute vor größtem Schaden zu bewahren: der Rückgabe von Gebieten im besetzten Westjordanland („Judäa und Samaria“) und dem schrittweisen Entstehen eines palästinensischen Staates an der Seite Israels.

Amir studiert an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan als Schüler des Rabbiners Israel Hess, der den Nachbarstaaten Israels mit alttestamentarischer Argumentation die totale Vernichtung androht. In seiner extremistischen Ejal-Gruppe („Kämpfende Jüdische Organisation“) konzipiert Amir mehrere Methoden zur Ermordung Rabins. Obwohl nur wenige in Amirs Vorhaben eingeweiht waren, geschah seine Tat auf einem in den orthodoxen jüdischen Kreisen Israels und der USA damals wie heute breit akzeptierten religiösen und gesellschaftlichen Umfeld, das sie als „gottgefällig“ und „biblisch gerecht“ hinstellte und hinstellt. Amir nimmt seine Verurteilung zu lebenslanger Haft am 27. März 1996 mit den Zeichen äußerster Gelassenheit, ja Freude, entgegen. +++