Neue Informationstafeln für Wildblumenwiesen in Travemünde

Veröffentlicht am 17.08.2005

Neue Informationstafeln für Wildblumenwiesen in Travemünde

Neue Informationstafeln für Wildblumenwiesen in Travemünde

050611L 2005-08-17

Was auf den ersten Blick aussieht, wie eine seit langem ungemähte Wiese, ist in Wirklichkeit ein kleines Biotop. Darauf und was sonst noch auf diesen bunten Flächen zu sehen ist, weisen neue Informationstafeln vor Grünflächen in Travemünde hin, die heute der Presse vorgestellt wurden. Vor einigen Jahren hat der Bereich Stadtgrün und Friedhöfe der Hansestadt Lübeck in Zusammenarbeit mit dem Diplom-Biologen Dr. Michael Gulski begonnen, auf einigen ehemals als Intensivrasen genutzten Flächen in Travemünde (Baggersand – Parkplatz „Minimal“) Wildblumenwiesen zu entwickeln.

Mittlerweile sind artenreiche, blumenbunte Wiesen entstanden, die Schmetterlingen und zahlreichen weiteren Insekten Nahrung und Lebensraum bieten. Auch für Singvögel sind die Flächen attraktiv.

Zur Zeit der Samenreife Ende Juli / Anfang August besuchen Distelfinken mit ihren flüggen Jungen die Wildblumenwiesen und ernähren sich von den reifen Samen der Wiesen-Flockenblume. Ebenso werden Grünfinken, Bluthänflinge, Feld- und Haussperlinge angetroffen.

Rauchschwalben jagen insbesondere bei schlechtem Wetter bevorzugt über den im Vergleich mit Intensivrasen wesentlich insektenreicheren Wiesen.

Bereits nach einem relativ kurzen Zeitraum ist dort, wo zuvor monotone Rasen das Erscheinungsbild prägten, ein artenreicher Lebensraum entstanden, der beispielsweise Schulkindern und Anwohnern ein Naturerleben mitten in der Stadt ermöglicht.

Zudem verringert sich der Pflegeaufwand für die Grünflächen erheblich, da statt einer sechs- bis achtmal jährlichen Mahd wie auf Intensivrasen, bei den Wiesen ein Pflegeschnitt im Spätsommer ausreicht.

Die Entwicklung von Wildblumenwiesen ist also sowohl ökologisch als auch bereits mittelfristig ökonomisch sinnvoll – ein Beitrag des Bereiches Stadtgrün und Friedhöfe zum Naturschutz auf innerstädtischen Grünflächen.

Ein etwa ein Meter breiter Randstreifen um die Wiesen wird als Rasen kurz gehalten, um ein Hineinragen der Pflanzen in die Wege zu vermeiden und um die Pflegeabsicht zu verdeutlichen.

Um die Bevölkerung auf die Entwicklungsabsichten und den hohen ökologischen Wert der Wildblumenwiesen hinzuweisen, hat der Bereich Stadtgrün und Friedhöfe vor kurzem diese Informationstafeln aufgestellt, die bei Touristen und Travemündern auf große Beachtung stoßen. Ausführlich werden auf den Tafeln Hintergrund und Perspektive der Wiesenentwicklung erläutert und die Anwohner um Verständnis gebeten.

Zusätzlich sollen im Herbst 2005 weitere Zwiebeln von Frühjahrsblühern wie Krokussen, Scilla und Narzissen gesetzt werden, die dann im Frühling 2006 die Wiesen noch bunter und blumiger erscheinen lassen. +++


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