Priwall bekommt Ferienanlage mit gehobenem Standard

Veröffentlicht am 12.05.2005

Priwall bekommt Ferienanlage mit gehobenem Standard

Priwall bekommt Ferienanlage mit gehobenem Standard

050375R 2005-05-12

Als einen großen Schritt nach vorn für das Lübecker Ostseeheilbad Travemünde haben Bürgermeister Bernd Saxe, Bausenator Franz-Peter Boden und Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel den Vertragsabschluß mit der Planet-Haus GmbH über die Errichtung einer Ferienanlage auf dem Priwall bezeichnet. Der Investor aus Rellingen will in den kommenden zehn Jahren auf einer Fläche von rund 71 000 Quadratmetern nach und nach sechs „Dörfer“ mit insgesamt 110 Häusern errichten. Die Investitionssumme soll rund 35 Millionen Euro betragen. Die Anlage wird unmittelbar am Ostseestrand liegen.

„Das Feriendorf stärkt nachhaltig die Attraktivität von Travemünde als Urlaubsziel. Auch außerhalb der Sommersaison wird mit einer deutlichen Belebung des Priwalls zu rechnen sein. Das zeigt ein Blick zu unseren dänischen Nachbarn, wo die Ferienorte das ganze Jahr hindurch gut ausgebucht sind“, so Saxe, Boden und Halbedel.

Seit die Bürgerschaft der Hansestadt am 26. April 2005 nach über 14 Monate dauernden Verhandlungen dem Projekt und den dafür notwendigen Flächenverkauf zugestimmt hat, sind die letzten Planungs- und Vorbereitungsarbeiten in vollem Gang. Die Häuser werden in mehreren Bauabschnitten erstellt und an Privatleute und Investoren verkauft. Im kommenden Jahr soll zunächst „Dorf 1“ mit 19 Häusern im Wert von rund sechs Millionen Euro begonnen werden, im Jahr darauf das nächste mit rund 20 Wohneinheiten. Vom Grundsatz her soll jedes Jahr ein weiteres Dorf entstehen, bis die Gesamtanlage fertiggestellt ist. Für die Grundstücke und die Erschließung der Flächen mit Straßen, Wegen und Grün, sowie für die Ver- und Entsorgung bringen die Investorengruppe, zu der auch IHB Wismar und die Glücksburger Consulting Group gehören, mehr als fünf Millionen Euro auf.

Zwischen dem Gelände der Sandworld im Westen und der Wochenendhaussiedlung im Osten will die Investorengruppe Luxusferienhäuser im dänischen Stil in verschiedenen Größen zwischen 68 und 214 Quadratmetern errichten, teilweise ausgestattet mit Wintergärten, Schwimmbädern, Whirlpools und Saunen. Zur Zeit werden sogar echte „Wellness-Häuser“ mit Wellness-Anlagen, wie in Luxushotels, für das Projekt entwickelt. Familien, die bisher ihren Urlaub in Dänemark verbringen, finden künftig auf dem Priwall ein vergleichbares Angebot der gehobenen Komfortklasse, wie sie es bislang in Travemünde noch nicht gegeben hat.

Dazu Bausenator Boden: „Wir schaffen hier eine Angebotsqualität, um die uns andere Ferienorte beneiden werden. Mit dem Feriendorf setzen wir den ersten Baustein des Masterplans Priwall um, der zur städtebaulichen Aufwertung des Priwalls beitragen soll.“ Wirtschaftssenator Halbedel fügt hinzu: „Das Priwall-Feriendorf setzt einen vorläufigen Höhepunkt bei der Aufwertung Travemündes als ausgewiesenen Standort für Erholung, Freizeit und Wellness.“

Die Häuser werden alle in Niedrigenergiebauweise erstellt und voll ausgestattet - mit Möbeln und Geschirr bis hin zur Knoblauchpresse. Hergestellt werden die Häuser im dänischen Ribe, wo sich der Sitz der Planet-Muttergesellschaft und die Produktion befinden.

Sven Hollesen, Mitinhaber und Geschäftsführer der Planet-Haus GmbH, zerstreut die Befürchtungen, daß auf dem Priwall ein Ferienwohnungsgetto mit heruntergelassenen Rolläden entstehen könnte. „Es ist vertraglich gesichert, daß die Anlage ständig für Touristen zur Verfügung steht“, sagt Hollesen. Die Häuser werden zwar Einzeleigentümern gehören und auch so im Grundbuch eingetragen sein, eine Eigennutzung ist allerdings auf maximal acht Wochen im Jahr begrenzt, um Dauerwohnverhältnisse zu verhindern. Statt dessen werden die Häuser vertraglich an ein oder mehrere international tätige Ferienhausvermittler zur Vermietung an Feriengäste übertragen. Hollesen rechnet aufgrund seiner Erfahrung mit anderen Feriendörfern, daß eine Dauerauslastung zwischen 26 und 42 Wochen pro Jahr erreicht werden kann.

Die Planer der Hansestadt Lübeck und der Investorengruppe arbeiten derzeit auf Hochtouren. Die endgültigen Verträge sind ausgearbeitet und liegen zur Beurkundung bereit. Einen städtebaulichen Vertrag unterzeichneten Bürgermeister Saxe und Hollesen bereits am heutigen Tage.

Über die gute Zusammenarbeit mit den städtischen Planern zeigte sich auch Wilfried Doll von der IHB Wismar angetan. „Wenn das so weitergeht und alle mitziehen, können wir einen Teilabschnitt schon im Sommer 2006 mit Touristen belegen“, sagt er.

„Mit dem Casino-Hotel, dem A-Rosa Resort im ehemaligen Kurhaushotel, Sandworld, der Neugestaltung des Godewindparks, der Umgestaltung des Brügmanngartens, der Modernisierung der Travemünder Altstadtstraßen, dem Ausbau des Ostpreußenkais zum Kreuzfahrerterminal und nun mit dem Feriendorf werden deutliche Zeichen gesetzt für den Tourismusstandort Travemünde,“ so abschließend Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe. +++