Spatenstich und Grundsteinlegung für Lübecker MBA

Veröffentlicht am 07.07.2004

Spatenstich und Grundsteinlegung für Lübecker MBA

Spatenstich und Grundsteinlegung für Lübecker MBA

040532L 2004-07-06

Lübecks Umweltsenator Thorsten Geißler hat heute den ersten Spatenstich für den Bau der mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) auf der Deponie Niemark gesetzt. Anschließend erfolgte die Grundsteinlegung für die rund 26 Millionen Euro teure Anlage, die Mitte kommenden Jahres fertiggestellt sein wird. Auf der Deponie Niemark wird seit rund 40 Jahren der Abfall aus dem Lübecker Stadtgebiet abgelagert.

Mit dem Bau der MBA ist ein weiterer Schritt zur Entsorgungssicherheit in der Hansestadt Lübeck getan. Die Deponie Niemark erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen und wird auch nach 2005 weiter betrieben. So werden auf kurzem Wege die verbleibenden Reststoffe aus der MBA ordnungsgemäß auf der Deponie Niemark abgelagert.

Der Bau der MBA ist notwendig, weil ab dem Jahr 2005 neue Vorschriften zur Ablagerung von Abfällen gelten: Abfälle müssen vor einer Deponierung zunächst vorbehandelt werden.

Die neue MBA ist so ausgelegt, daß jährlich rund 120 000 Tonnen Müll behandelt werden können, Abfallexperten bezeichnen das als Durchsatzleistung der MBA. Zusätzlich hat die MBA eine Option zur Behandlung von jährlich bis zu 26 000 Tonnen Klärschlamm. Die 120 000 Tonnen Müll setzen sich aus rund 58 000 Tonnen Hausmüll, etwa 54 000 Tonnen Gewerbeabfall und Sperrmüll sowie rund 8000 Tonnen organische Abfälle zusammen.

Im Rahmen der mechanisch und biologischen Vorbehandlung erfolgt zunächst eine Störstoffauslese, das heißt, alle möglichen Störstoffe, wie beispielsweise Sperrmüll und grobe Hölzer, werden aussortiert. Zusätzlich werden die Metalle per Magnet herausgezogen und einer Wiederverwertung zugeführt. Dann erfolgt die Zerkleinerung des Abfalls. Zusätzliche technische Einrichtungen sorgen dafür, daß der Abfall noch weiter getrennt wird. Danach wird der Abfall biologisch behandelt. Die biologischen und chemischen Prozesse, die sich sonst im Deponiekörper abspielen, werden in der Anlage vollzogen. Durch die mechanisch-biologische Vorbehandlung wird der Abfall reduziert. Des weiteren wird ein heizwertreicher Abfall produziert, der als Energieträger oder als Wertstoff (wie die aussortierten Metallteile) genutzt werden kann. Der Rest wird dann deponiert.

Die Deponie Niemark hat 1963 als geordnete Deponie ihren Betrieb aufgenommen. Seitdem wurden rund acht Millionen Kubikmeter Abfälle auf der Deponie abgelagert. Zur Zeit werden jährlich rund 150.000 Tonnen Abfälle auf der Deponie beseitigt. 58.000 Tonnen davon stammen aus privaten Haushalten.

Die Anforderungen an die Ablagerung von Abfällen sind ständig gestiegen. Entsprechend den Vorschriften der Technischen Anleitung Abfall und der Technischen Anleitung Siedlungsabfall wurde die Deponie zunehmend sicherer für die Umwelt, Mensch und Tier; eine nachhaltige Deponierung der Abfälle ist sichergestellt. +++