Fleischhauerstraße wird am 5. November offiziell eingeweiht

Veröffentlicht am 28.10.2003

Fleischhauerstraße wird am 5. November offiziell eingeweiht

Fleischhauerstraße wird am 5. November offiziell eingeweiht

030846L 2003-10-28

Nach zweijähriger Bauzeit werden Bürgermeister Bernd Saxe und Bausenator Franz-Peter Boden am Mittwoch, 5. November 2003, um 12.30 Uhr die umgestaltete Fleischhauerstraße in Lübeck einweihen. Der Festakt in kleinerem Rahmen findet an der Einmündung von Fleischhauerstraße und Schlumacherstraße sowie Bei St. Johannis statt. Die offizielle Einweihung des ersten und zweiten Teils der umgestalteten Fleischhauerstraße wird gemeinsam mit der Interessengemeinschaft Fleischhauerstraße, den Geschäftsleuten und den Anwohnern gefeiert.


Der Umbau der Fleischhauerstraße, eine der Lübecker Rippenstraßen, erfolgte in zwei Bauabschnitten. Der erste Bauabschnitt begann im September 2001 zwischen der Kanalstraße und der Schlumacherstraße, der zweite Bauabschnitt schloß sich unmittelbar im Anschluß von der Schlumacherstraße bis zur Königstraße an. Seit wenigen Tagen sind die Arbeiten abgeschlossen, sind Lärm und Dreck und manche Unannehmlichkeit Geschichte. Doch das Ergebnis der rund 3,15 Millionen Euro teuren Baumaßnahme zwischen Kanal- und Königstraße kann sich sehen lassen. Der Bereich Verkehr der Hansestadt Lübeck erteilte Aufträge im Wert von rund 1,4 Millionen Euro, für die eine Gesamtfläche von 4 500 Quadratmetern - unterteilt in 2 300 Quadratmeter gepflasterte Fahrbahn und 2 200 Quadratmeter Gehwege und Hausvorflächen aus Straßenklinkern und Mosaikpflaster - ansprechend neu gestaltet wurde.


Der finanziell größte Teil der Baustelle ist heute nicht mehr zu sehen: Die Entsorgungsbetriebe Lübeck investierten fast 1,7 Millionen Euro, um auf einer Länge von 1300 Metern den Hauptkanal (Schmutz- und Regenwasser) zu erneuern und 1500 Meter Hausanschlußleitungen zu verlegen. Die Stadtwerke wiederum, genauer die Energie und Wasser Lübeck GmbH, gaben 60 000 Euro für 240 Meter Gashauptleitung und 200 Meter neue Hausanschlußleitungen aus.


Dem Aus- und Umbau der Fleischhauerstraße ging eine relativ kurze Vorbereitungs- und Planungsphase voraus: Das Konzept dafür wurde in einem offenen Planungsprozeß entwickelt. Das bedeutet, nach einer Eigentümerversammlung im Juni 2001 wurde eine Arbeitsgruppe mit rund 20 Mitgliedern gebildet. Dieser gehörten Vertreterinnen und Vertreter der Anwohner, Geschäftleute der Fleischhauerstraße, der Kaufmannschaft, der IHK Lübeck, der Initiative Autofreie Altstadt, des Lübeck Managements und der Stadtverwaltung Lübeck an. In zwei intensiven Diskussionsrunden wurden die Nutzungsansprüche an den Straßenraum formuliert, Modelle für die zukünftige Ausweisung der Straße besprochen und drei Vorschläge für das Pflastermaterial unterbreitet.


Im September 2001 ließ die Verwaltung den Vorschlägen entsprechend drei Musterflächen in der Fleischhauerstraße anlegen. Im Oktober wurde in einer weiteren Eigentümerversammlung einvernehmlich über die zukünftige Ausweisung der Straße und das Pflastermaterial entschieden.


Mit den Bauarbeiten wurde wenig später, im Oktober 2001, begonnen - von Anfang an begleitet mit großem Engagement und durch Aktionen der Geschäftsleute und Anwohner. Die Geschäftsleute ließen ein Plakat erstellen, das über die zukünftige Gestaltung der Straße informierte. In zahlreichen Geschäften in der Fleischhauerstraße ausgehängt, stieß es auf ein reges Interesse der Besucher. Parallel dazu gab die Hansestadt Lübeck einen auf das Plakat abgestimmten Flyer heraus, der in den Geschäften zur Mitnahme ausgelegt wurde. Im Schaufenster des Geschäftes Möbel Kabs hing zusätzlich ein Plan aus, der über den Stand der Bauarbeiten und über die nächsten Arbeitsschritte informierte.


Während der Bauzeit stand eine Mitarbeiterin des Fachbereiches Stadtplanung zur Beantwortung von Fragen zur Bautätigkeit und zur Klärung von Problemen zur Verfügung, die im Bedarfsfall gemeinsam mit dem Sprecher der Interessengemeinschaft Fleischhauerstraße zu Informations- und Diskussionsrunden einlud. Auf diese Weise entstand eine partnerschaftliche Beziehung zwischen den Anwohnern und den Bauarbeitern, die es allen Beteiligten leichter machte, die Einschränkungen während der Bauzeit zu ertragen.


Der Abschluß des ersten Bauabschnittes wurde mit einem spanischen Abend im September 2002 gefeiert. Ein Jahr später, zum „Tag des Offenen Denkmals“ im September 2003, an dem viele der denkmalgeschützten Häuser in der Fleischhauerstraße geöffnet waren, wurde der Endspurt der Bauarbeiten durch ein weiteres Straßenfest eingeläutet.


Die Fleischhauerstraße ist die erste von drei Rippenstraßen in der östlichen Altstadt, die zu einer attraktiven Wohn- und Geschäftsstraße umgebaut wurde. Die benachbarte Hüx- und die Dr.-Julius-Leber-Straße werden die nächsten Bausteine zur Attraktivitätssteigerung der Lübecker Altstadt sein. Mit der Umgestaltung der verbindenden Querstraßen Schlumacherstraße und der Straße Bei St. Johannis wird in der östlichen Altstadt ein attraktives Straßennetz entstehen, dessen Gestaltung und verkehrsrechtliche Widmung eine vielfältige Nutzung durch Anwohner, Touristen, Geschäftskunden und Gewerbetreibende erlaubt. +++