Hamburger Hochbahn neuer Partner beim Stadtverkehr Lübeck

Veröffentlicht am 20.12.2002

Hamburger Hochbahn neuer Partner beim Stadtverkehr Lübeck

Hamburger Hochbahn neuer Partner beim Stadtverkehr Lübeck

020982R 2002-12-20

Das Bieterkonsortium „NewCo“ steigt mit 49,9 Prozent in die Stadtwerke-Tochter Stadtverkehr Lübeck GmbH ein. Ein entsprechender Vertrag ist heute von Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe, den Vorständen der Hamburger Gesellschaften und den Stadtwerke-Geschäftsführern Kurt Kuhn und Joachim Sprenger unterzeichnet worden. NewCo ist ein Konsortium der Pinneberger Verkehrsgesellschaft mbH (PVG), der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG (VHH) und der Hamburger Hochbahn AG (HHA).

Dem Vertrag vorausgegangen ist die Beschlußfassung der Lübecker Bürgerschaft in der Sitzung am 28. November 2002, die gleichzeitig die Teilprivatisierung der Stadtwerke-Sparte Energie und Wasser Lübeck GmbH zum Inhalt hatte. „Mit den beiden strategischen Partnern haben wir eine erfolgreiche Basis für die nachhaltige Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Versorgungs- und Verkehrsaktivitäten der Stadtwerke Lübeck geschaffen,“ sagten Bürgermeister Saxe und Lübecks Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel.

„Neben dem strategischen Gesichtspunkt, den norddeutschen Heimatmarkt gegen große Unternehmen abzusichern, die Konzerngründe vor für die Region wichtige Belange stellen, ist es natürlich unser Ziel, in Lübeck einen attraktiven Nahverkehr zu erhalten. Dafür wollen wir die Stadtverkehr Lübeck GmbH zu einem noch wettbewerbsfähigeren Unternehmen machen“, sagte Heinrich Klingenberg für das Hamburger Konsortium. „Wir können dabei die in Hamburg gewonnenen Erfahrungen bei der Restrukturierung gut einbringen. Dort ist es uns gelungen, die notwendigen Optimierungsmaßnahmen sozialverträglich, zum Beispiel ohne betriebsbedingte Kündigungen, umzusetzen. Eine solche Garantie gibt es selbstverständlich in Lübeck auch.“

Beschlußfassung und Vertragsunterzeichnung stehen am Ende eines transparenten Bieterverfahrens durch die Investmentbank Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA, Köln und die Anwalts- und Steuerberatungskanzlei Becker Büttner Held, Berlin/München unter Leitung des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Stadtwerke Lübeck, Kurt Kuhn. Die positiven Auswirkungen aus der 49,9-prozentigen Beteiligung an der für die Hansestadt verlustbringenden Stadtverkehr Lübeck GmbH ergeben sich durch die Konzentration auf eine regionale Zusammenarbeit. Auch die Zusicherung von Maßnahmen, die zum einen den jetzigen hohen ÖPNV-Standard absichern, wie auch die regional angebotene Möglichkeit, Mitarbeiter im Verkehrsgebiet des Konsortiums einsetzen zu können, werden Kunden und Mitarbeitern gleichermaßen zugute kommen.

Für die Beschäftigten sind mit der Aufnahme der Investoren keine Nachteile verbunden. Es wurde vertraglich vereinbart, daß der Firmensitz nach wie vor in Lübeck liegt und die Entscheidungen hier getroffen werden. Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist somit ein großes Maß an Sicherheit gegeben.

Die Hansestadt Lübeck als Eignerin des Stadtwerke-Konzerns hat mit dem Vertragsabschluß heute mit der NewCo und dem gestern mit der Schleswag die Weichen auf Zukunft gestellt. Gemeinsam mit dem Hochbahn-Konsortium soll bis zum Jahr 2010 eine Ergebnisverbesserung um rund 12 Millionen Euro realisiert und damit das derzeitige Defizit des Stadtverkehrs halbiert werden. Zusammen mit einer regionalen Wachstumsstrategie im Bereich Energie & Wasser wird künftig mit spürbaren Ausschüttungen an die Hansestadt zum Schuldenabbau gerechnet.

„Wir erhalten in Lübeck einen leistungsfähigen und kundenorientierten ÖPNV, sichern Arbeitsplätze und können weiter den städtischen Schuldenberg abbauen“, sagten Saxe und Halbedel abschließend zum Vertragsabschluß. „Wenn die Hansestadt nicht gehandelt hätte, wären die Stadtwerke mittelfristig nicht mehr wettbewerbsfähig und damit in ihrer Existenz bedroht gewesen. Mit unseren strategischen Partnern können wir nun zuversichtlich und gestärkt in die Zukunft schauen.“

Die Hansestadt Lübeck als Gesellschafter des Konzerns Stadtwerke Lübeck wird durch den Abschluss dieser Verträge finanziell entlastet. Grund: Der Konzern wird künftig wieder Überschüsse erwirtschaften und die Zuschüsse der Stadt verringern. die aufgrund der in den letzten Jahren steigenden Defizite im Verkehrsbereich zu leisten waren.

Gemeinsam mit dem Hamburger Konsortium soll bis zum Jahr 2010 eine Ergebnisverbesserung um rund 12 Millionen Euro realisiert und damit das derzeitige Defizit des Stadtverkehrs halbiert werden. Insoweit ist die Hansestadt künftig an einem Unternehmen beteiligt, das durch die mit den strategischen Partnern geplanten wirtschaftlichen Zielsetzungen insgesamt Dividenden erwirtschaften und ausschütten kann. +++