Vertrag perfekt: Schleswag steigt bei Stadtwerken Lübeck ein

Veröffentlicht am 19.12.2002

Vertrag perfekt: Schleswag steigt bei Stadtwerken Lübeck ein

Vertrag perfekt: Schleswag steigt bei Stadtwerken Lübeck ein

020980R 2002-12-19

Die Schleswag AG, einer der bundesweit größten regionalen Energieversorger, steigt über die Stadtwerke Lübeck GmbH mit 49,9 % als Minderheitsgesellschafterin bei deren Tochterunternehmen Energie und Wasser GmbH ein. Ein entsprechender Vertrag ist heute abend von Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe, Schleswag-Vorstand Helmut Lechlein und Stadtwerke-Geschäftsführer Kurt Kuhn unterzeichnet worden.

Dem Vertrag vorausgegangen ist die Beschlußfassung der Lübecker Bürgerschaft in der Sitzung am 28. November 2002, die gleichzeitig die Teilprivatisierung der Stadtwerke-Tochter Stadtverkehr Lübeck GmbH zum Inhalt hatte. “Wir sind sicher, daß wir gemeinsam mit den strategischen Partnern eine erfolgreiche Basis für die nachhaltige Stärkung der Versorgungs- und Verkehrsaktivitäten in Lübeck bilden werden”, sagten Bürgermeister Saxe und Lübecks Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel. Insbesondere die konsequente Orientierung an den anspruchsvollen Privatisierungszielen haben die Bürgerschaft und die Verwaltungsspitze überzeugt, daß die strategischen Partner nicht nur der Hansestadt, sondern auch dem Stadtwerke-Konzern und dessen Mitarbeitern rundum positive Ergebnisse bringen werden.

Bestandteil des Schleswag-Angebots sind sowohl der garantierte Ausschluß betriebsbedingter Kündigungen im Zusammenhang mit dem Beteiligungserwerb, als auch eine nennenswerte personelle Aufstockung im eigenen Lübecker Betrieb durch die Verlagerung von Aufgaben und Kompetenzen in die Hansestadt.

“Wir freuen uns, daß sich die Schleswag gegen starke internationale Konkurrenz durchsetzen konnte und sehen einer guten Partnerschaft mit den Stadtwerken und der Hansestadt Lübeck entgegen”, sagte Schleswag-Vorstandssprecher Helmut Lechlein. “Mit dem Anteilserwerb an den Stadtwerken stärken wir den Standort Lübeck und erhöhen sowohl die Leistungskraft als auch die Wachstumsmöglichkeiten der Stadtwerke im Wettbewerb mit anderen Anbietern.”

Beschlußfassung und Vertragsunterzeichnung stehen am Ende eines transparenten Bieterverfahrens durch die Investmentbank Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA, Köln, und die Anwalts- und Steuerberatungskanzlei Becker Büttner Held, Berlin/München, unter Leitung des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Stadtwerke Lübeck, Kurt Kuhn.

“Die langfristige, ökologisch sinnvolle und dabei wirtschaftliche Versorgung der Kunden war eines unserer wichtigsten Ziele,” betonte Kuhn. “Mit der Schleswag haben wir den optimalen Partner gefunden. So wird ökologischen Aspekten mit der Förderung eines Forschungs- und Entwicklungszentrums für regenerative Energien Rechnung getragen. Auch ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis haben wir uns auf die Fahne geschrieben, um eine möglichst hohe Kundenzufriedenheit zu erreichen.”

Die 49,9-prozentige Beteiligung der Schleswag beruht auf einem Gesamtunternehmenswert von über 500 Millionen Euro. Die darin enthaltenen Angebotsbestandteile betreffen vor allem die regional ausgelegte Wachstumsstrategie der Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser Lübeck GmbH, deren Versorgungsgebiet im Strombereich um rund 20 Prozent durch die Übertragung von Kunden und Verpachtung von Netzen der Schleswag wachsen wird.

Für die Beschäftigten sind mit der Aufnahme der Investoren keine Nachteile verbunden. Es wurde vertraglich vereinbart, daß Firmensitz und Entscheidungen nach wie vor in Lübeck sind und getroffen werden, so daß in Verbindung mit dem Ausschluß von betriebsbedingten Kündigungen bis zum Jahre 2010 für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein großes Maß an Sicherheit gegeben ist.

Die Hansestadt Lübeck als Gesellschafterin des Konzerns Stadtwerke Lübeck wird durch den Abschluß dieser Verträge finanziell entlastet. Grund: Der Konzern wird künftig wieder Überschüsse erwirtschaften und die Zuschüsse der Stadt verringern, die aufgrund der in den letzten Jahren steigenden Defizite im Verkehrsbereich an die Stadtwerke zu leisten waren. Insbesondere trägt die Schleswag dazu bei, daß sich das Unternehmensergebnis der EWL kurzfristig um mindestens sechs Millionen Euro verbessern wird. Gemeinsam mit dem Partner im ÖPNV-Bereich soll eine Ergebnisverbesserung um rund zwölf Millionen Euro bis zum Jahr 2010 realisiert werden. Damit würde das derzeitige Defizit des Stadtverkehrs halbiert. Insofern ist die Hansestadt künftig an einem Unternehmen beteiligt, das durch die mit den strategischen Partnern geplanten wirtschaftlichen Zielsetzungen insgesamt Dividenden erwirtschaften und ausschütten kann.

Saxe und Halbedel sagten abschließend zum Vertragsabschluß: “Wir haben für die EWL einen Partner gefunden, der zu uns paßt. Die Wettbewerbsfähigkeit der Stadtwerke als regionaler Multi-Utility-Anbieter wird nachhaltig gestärkt. Das bedeutet die Sicherung und die Schaffung von Beschäftigung. Darüber hinaus kommt es über künftige Ausschüttungen zu einem spürbaren Abbau der städtischen Verschuldung. Und den Kunden bleibt dauerhaft ein kommunales Versorgungsunternehmen erhalten, dem sie vertrauen und auf das sie sich auch in Zukunft verlassen können.” +++

Für Rückfragen:

Daniela Frommann, Stadtwerke Lübeck GmbH, Öffentlichkeitsarbeit, Telefon (0451) 888-15 10.

Esther Seemann, Schleswag AG, Pressestelle, Telefon (04331) 18 24 27.