Förderfonds unterstützt junge Ehrenamtler im Sport

Veröffentlicht am 23.07.2002

Förderfonds unterstützt junge Ehrenamtler im Sport

Förderfonds unterstützt junge Ehrenamtler im Sport

020543L 2002-07-23

Der von der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck im Rahmen des Internationalen Jahres der Freiwilligen (IJF) 2001 zur Verfügung gestellte Zuschuß in Höhe von 30 000 Mark (15 338,76 Euro) wird in einen Förderfonds zur Ausbildung von ehrenamtlichen Übungsleitern im Jugendsport eingebracht. Der Fonds, der in den nächsten fünf Jahren über mindestens 50 000 Euro verfügen soll, wird durch Spenden und Sponsorengelder aufgestockt. Mit den Zinsen aus diesem Fonds sollen künftig junge Menschen gefördert werden, die bereit sind, ein Ehrenamt im Bereich des Jugendsports zu bekleiden.

Um sofort - noch während der fünfjährigen “Ansparphase” - mit der Förderung beginnen zu können, hat sich die Possehl-Stiftung gegenüber dem Turn- und Sportbund (TSB) und der Hansestadt Lübeck bereiterklärt, ab 2002 fünf Jahre lang jährlich einen Betrag in Höhe von 2000 Euro zur Verfügung zu stellen. Der TSB seinerseits hat bereits über 40 schriftliche Anträge an Geldinstitute und Stiftungen gerichtet, um die nötigen Spendengelder aufzutreiben.

Rund 9000 ehrenamtlich tätige Menschen arbeiten derzeit in den Vereinen und Verbänden des TSB Lübeck und sorgen für die Aufrechterhaltung des Übungs-, Spiel- und Wettkampfbetriebes. Die Summe von 30 000 Mark (15 338,76 Euro) war ursprünglich dafür vorgesehen, eine zentrales Fest für all diese Menschen zu veranstalten. Die im TSB organisierten Vereine und Verbände verzichten jedoch zugunsten des langfristig wirksamen Förderfonds auf ihr Fest.

Der Gemeinsinn der Gesellschaft im Sport befindet sich trotz zunehmender Individualisierung, trotz der vielerorts zu beklagender Ellenbogengesellschaft und trotz des weiterhin grassierenden “Power-Kapitalismus”, zwar nicht auf einem Abstiegsplatz, doch läßt die Bereitschaft zu ehrenamtlicher Tätigkeit langsam nach, wie der Fachbereich Soziales der Hansestadt feststellt. In letzter Zeit häuften sich die Klagen der Vereinsführungen über den Mangel an engagierten Ehrenamtlern, was die Vereinsarbeit auf lange Sicht bedrohe. Die gewachsenen Anforderungen an unsere Vereine und Verbände müßten von immer weniger Mitarbeitern bewältigt werden. Demgegenüber bestehe ein existentielles Bedürfnis der Sportvereine und -verbände an ehrenamtlichen Mitarbeitern, vorwiegend aus dem Jugendbereich.

Mit dem Förderfonds wolle man die Jugendlichen schon frühzeitig für die Übernahme von Ehrenämtern im Sport sensibilisieren. Die Förderung soll der Unterstützung von besonderen Projekten in der Jugendarbeit ebenso wie von Einzelpersonen in der Aus- und Fortbildung für den Sport dienen. Aus diesem Förderfonds sollen über Jahre hinweg Zuschüsse fließen zur Förderung von Nachwuchskräften in Grund- und Weiterbildung, zum Besuch von Organisations- und Übungsleiterlehrgängen, von Seminaren zur Aus- und Fortbildung sendungsbewußter Jugendlicher, die sich für die Übernahme von freiwilligen Aufgaben bereits als teamfähige Betreuer, Jugendwarte oder Gruppenleiter qualifiziert haben.

In Selbsterfahrungs- und Selbstfindungsgruppen lassen sich Rückschlüsse auf ein verändertes Sozialverhalten ziehen und für Jugendliche neue Chancen und Perspektiven eröffnen. Gefördert werden sollen junge Menschen bis zum vollendenden 27. Lebensjahr, die bereit sind, im organisierten Sport freiwillig Verantwortung zu übernehmen und - selbstverständlich mit einer angemessenen Bindungsverpflichtung an ihren Verein - Sozial- und Führungskompetenzen zu entwickeln und sich darin fortzubilden. Förderanträge können über Verbände und Vereine an den TSB gerichtet werden. Detaillierte Förderrichtlinien sowie die Zusammensetzung eines Förderbeirates sind in Vorbereitung.

Die Hansestadt ist zuversichtlich, mit der “sozialen Offensive des Sports” in Lübeck und den Förderungs- und Schulungsprojekten den befürchteten Abwärtstrend umkehren zu können und das ehrenamtlichen Element im Sport stärken zu können. +++