Über 300 Feuerwehreinsätze nach Unwetter in Lübeck

Veröffentlicht am 18.07.2002

Über 300 Feuerwehreinsätze nach Unwetter in Lübeck

Über 300 Feuerwehreinsätze nach Unwetter in Lübeck

020535R 2002-07-18

In der Nacht zu Donnerstag, 18. Juli, ist es in Lübeck nach einem heftigen Unwetter mit stundenlangen Regengüssen zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehren gekommen. Alle verfügbaren Kräfte der Lübecker Berufsfeuerwehr und von rund 20 freiwilligen Feuerwehren waren im Einsatz. Die insgesamt frühzeitig alarmierten 250 Feuerwehrleute wurden von 30 Helfern des technischen Hilfswerks unterstützt.

Über 300 unwetterbedingte Einsätze müssen bearbeitet werden. Die Feuerwehr, die einen Führungsstab einsetzte und ein Bürgertelefon einrichtete, rechnet damit, daß die Abarbeitung der gemeldeten Schadensfälle - zumeist Überschwemmungen - bis in die späten Abendstunden des Donnerstags anhalten wird.

Der Schwerpunkt des Starkregens lag in den südlichen und östlichen Teilen der Hansestadt. Zwischen 3 und 6 Uhr waren die Notrufleitungen ständig belegt. Zahlreiche Notrufe wegen Überflutungen von Kellern und tiefgelegenen Wohn- und Geschäftsräumen sowie Garagen gingen aus dem Bereich Eichholz und Israelsdorf ein. Personenschäden und Schäden wegen Blitzeinschlages wurde jedoch nicht gemeldet.

In Israeldorf drohte ein Regenrückhaltebecken überzulaufen. Die Stromversorgung des Zentralklinikums in der Universität war zeitweilig wegen drohender Überflutung gefährdet. Mit Hilfe von Sandsackbarrieren und dem Einsatz von Pumpen verhinderte die Feuerwehr Schlimmeres.

Zu Behinderungen auf den Straßen war es in den Nachtstunden gekommen. Selbst für Feuerwehrfahrzeuge waren einige Straßen zeitweilig nicht mehr zu passieren. Auf der Bundesstraße 75 in Höhe von lsraelsdorf kam ein Fahrzeug von der überfluteten Fahrbahn ab und stürzte in den Graben.

Die Leitstelle der Feuerwehr war bereits am Vorabend, 20.30 Uhr, vom Deutschen Wetterdienst (DWD) wegen des heraufziehenden Unwetters gewarnt worden und hatte unverzüglich alle 23 Freiwilligen Feuerwehren und den Kommunikationsführungsstab (KomFüStab) alarmiert. Dieser KomFüStab hat die Aufgabe, das erhöhte Notrufaufkommen abzuarbeiten und die unwetterbedingten Einsätze mit der Feuerwehrleitstelle FLS zu koordinieren. Er wurde mit sieben Mitarbeitern der Freiwilligen Feuerwehren besetzt. Die FLS wurde gleichzeitig um vier Mitarbeiter auf sechs erhöht. +++

Zu ersten Einsätzen wegen des Starkregens kam es gegen 2.30 Uhr im Bereich Eichholz. Generell gestalteten sich die Pumpmaßnahmen der Feuerwehr schwierig, weil in die gelenzten Räume immer wieder Wasser durch die Siele nachlief. Primärschäden entstanden in den überfluteten Räumen an Elektroinstallationen, Heizungsanlagen und elektrischen Geräten. +++