22. Hansetag in Brügge ist eröffnet

Veröffentlicht am 28.06.2002

22. Hansetag in Brügge ist eröffnet

22. Hansetag in Brügge ist eröffnet

020496R 2002-06-28

Der 22. Hansetag der Neuzeit im belgischen Brügge ist seit Donnerstag eröffnet. Es war genau 16.28 Uhr, als Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe in der vor wenigen Monaten eröffneten neuen Konzerthalle den Start des Städtetreffens verkündete.

Brügges Bürgermeister Patrick Moenaert hatte zuvor in seiner Rede betont, daß der hanseatische Gedanke weiterbestehe. “Wer Wirtschaft und Handel sät, erntet Kultur”, sagte er mit Hinweis auf Brügges Rolle als Kulturhauptstadt Europas 2002. Trotz der heutigen modernen Techniken - Stichworte E-Mail, Internet, Videokonferenzen - sei es nach wie vor wichtig, den direkten Kontakt zu den Menschen zu suchen. So wie das beim 22. Hansetag in seiner Stadt möglich sei.

Das eigens für den Hansetag zusammengestellte Musikertrio “Brugge Hanseatic Trio” spielte anschließend Sonaten von Händel und Bach.

Bürgermeister Saxe, “Präsident der internationalen Hanse”, wie der Posten des früheren Vormanns jetzt bezeichnet wird, forderte zu Beginn seiner Rede die Delegierten und Gäste der Eröffnungszeremonie auf, seinen Vorgänger in beiden Ämtern, Alt-Bürgermeister Michael Bouteiller, herzlich in Brügge willkommen zu heißen. Der aufbrandende Beifall zeigte, wie beliebt der langjährige Chef der Hanse der Neuzeit auch heute noch bei den Hanseaten aus über 100 Ländern ist.

In seiner Rede lud Saxe die Delegierten dazu ein, eine Diskussion darüber zu eröffnen, welche Rolle die einzelnen Städte im “Europa der Nationen” spielen könnten und wie diese Rolle definiert werden könne. Denn “Menschen, die miteinander sprechen und in kulturellem Austausch stehen, die schießen nicht aufeinander”, führte Saxe aus.

Im Anschluß an die Eröffnungsfeier lud Bürgermeister Moenaert geladene Gäste aus den verschiedenen Hansestädten zu einem Empfang ins historische Rathaus ein. Im gotischen Saal, dem ältesten Teil des Rathauses, ist an den Wänden noch gut die Größe des einstigen Kontors Brügge zu sehen: Große Gemälde mit Schilderungen der damaligen Handwerkszunft und Handelsszenen, allesamt mit deutschen Bildunterschriften, zieren diesen beeindruckenden Raum, der heute als Museum genutzt wird. Im Mittelalter war Brügge, gut 50.000 Einwohner zählend, genauso groß wie die heutigen Weltstädte London oder Paris, erinnerte Moenaert. +++