Leitungs-Holzmasten müssen zum TÜV

Veröffentlicht am 07.06.2002

Leitungs-Holzmasten müssen zum TÜV

Leitungs-Holzmasten müssen zum TÜV

020423L 2002-06-07

Mit einer neuen Prüfmethode läßt Lübeck die noch vorhandenen hölzernen Leitungsmasten auf ihre Standsicherheit überprüfen. Dabei kommt ein völlig neues Verfahren zum Einsatz, mit dem erhebliche Kosten eingespart werden können.

Waren in früheren Zeiten Holzmasten für die Energieverteilung, Telefon und Straßenbeleuchtung die Regel, werden sie heute kaum mehr eingesetzt. Dennoch sind auf dem Gebiet der Hansestadt noch 818 Stück vorhanden, die an einer Weglänge von rund 25 Kilometer verteilt sind. Viele dieser Masten sind in der Mitte des vorigen Jahrhunderts aufgestellt worden und könnten zu einem Sicherheitsproblem werden.

Sie auf ihre Standsicherheit zu überprüfen, ist jedoch schwierig, weil die Masten äußerlich meist keinen Schaden erkennen lassen, auch wenn sie im Inneren bereits Faulstellen aufweisen. In den vergangenen Jahren wurde durch Eintreiben von Nägeln versucht, Rückschlüsse auf den Zustand der Masten zu ziehen. Dieses auch in anderen Städten angewendete Verfahren ist jedoch sehr ungenau und führt zwangsläufig bei mehrfacher Anwendung zu einer Schwächung des Mastes.

Der TÜV Saarland hat daher ein patentiertes Verfahren entwickelt, bei dem diese Nachteile nicht mehr auftreten. Hierbei wird eine hohle Bohrnadel in den Mast gepreßt. Bei einem gleichmäßigen Vorschub der Nadel werden die Widerstandskräfte gemessen. Diese erlauben einen Rückschluß auf den Zustand des Holzes.

Der Bereich Verkehr der Hansestadt läßt mit diesem Verfahren jetzt sämtliche Holzmasten überprüfen - eine Arbeit, die rund vier Wochen in Anspruch nehmen wird. Weil nach der Prüfung nur diejenigen Masten ausgetauscht werden müssen, die sich als nicht mehr standsicher erweisen, ist diese Methode sehr wirtschaftlich und erspart erhebliche Kosten. +++