Entwurf des neuen landesweiten Nahverkehrsplans vorgestellt

Veröffentlicht am 07.06.2002

Entwurf des neuen landesweiten Nahverkehrsplans vorgestellt

Entwurf des neuen landesweiten Nahverkehrsplans vorgestellt

020424L 2002-06-07

Die Elektrifizierung der Strecke Hamburg - Lübeck, die neuen Stationen St. Jürgen und Kücknitz, der Schleswig-Holstein-Tarif und die Vorschläge des Entwurfs des neuen landesweiten Nahverkehrsplans (LNVP) sind die Top-Themen einer regionalen ÖPNV-Konferenz bei der Lübecker Stadtverwaltung am gestrigen Donnerstag, 6. Juni, gewesen. Vertreter der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft Schleswig-Holstein (LVS) diskutierten im Verwaltungszentrum Mühlentor mit Entscheidungsträgern aus Politik, Verwaltung und Verkehrsunternehmen sowie Vertretern der Fahrgastverbände die Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs in Lübeck und ganz Schleswig-Holstein.

Für die Hansestadt Lübeck hat die LVS im Entwurf des LNVP einige Verbesserungen vorgesehen. Die geplante Elektrifizierung der Strecke Hamburg - Lübeck ermöglicht mittelfristig Fahrzeitverkürzungen und soll zu einer verbesserten Pünktlichkeit beitragen. Schneller werden soll nach dem Willen des Landes und der LVS auch die Verbindung nach Kiel.

Ab Ende des Jahres sollen die Fahrgäste an den neuen Stationen Lübeck St. Jürgen und Lübeck-Kücknitz in die Nahverkehrszüge einsteigen können. Für die erforderlichen Baumaßnahmen investieren das Land, die Bahn und die Stadt jeweils mehr als eine halbe Million Euro. Die LVS rechnet für die Station Kücknitz mit täglich 180 Ein- und Aussteigern, für St. Jürgen erwartet sie 200 Fahrgäste pro Tag.

Ab Dezember 2002 soll der Schleswig-Holstein-Tarif eingeführt werden, zunächst im Schienenpersonennahverkehr (SPNV), ab Ende 2003 auch für den Busbereich. Damit wird es für alle Fahrten in Schleswig-Holstein nur noch einen Fahrschein geben. Für Fahrten in das Gebiet des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) wird der sogenannte SH-Plus-Tarif eingeführt. Fahrgäste können dann beispielsweise mit einem Fahrschein die Busse in Lübeck, den Zug nach Hamburg und die U-Bahn in Hamburg nutzen.

LVS-Geschäftsführer Bernhard Wewers: “Lübeck hat ein sehr gutes Busangebot. Wir wollen das im Bahnverkehr unterstützen und mehr Menschen an den Nahverkehr heranführen. Ich bin zuversichtlich, daß uns das mit den von uns vorgeschlagenen neuen Bahnhöfen und schnelleren Verbindungen auch gelingt.”

Bis Mitte Juli wird das Beteiligungsverfahren zum LNVP abgeschlossen sein, anschließend überarbeitet die LVS den Entwurf. Ende 2002 will Verkehrsminister Bernd Rohwer dann den neuen landesweiten Nahverkehrsplan des Landes Schleswig-Holstein vorstellen. Ziel des Landes ist es, das schon heute zu den modernsten zählende Nahverkehrssystem offensiv weiterzuentwickeln. +++