Lübecker Hauptschüler mit mangelhaftem Impfschutz
Weil zu wenige Jugendliche über einen lückenlosen Impfschutz verfügen, will das Gesundheitsamt der Hansestadt Lübeck in diesem Jahr seine Aufklärungsarbeit verstärken und für Auffrischungsimpfungen werben. Laut Dr. Hartmut Stöven, Leiter des kinder- und jugendärztlichen Dienstes, werden die vom Land empfohlenen Quoten in Lübeck “bei weitem” nicht erreicht. Eine Kontrolle der Impfausweise in Lübecker Hauptschulen, bei der 166 Impfhefte vorgelegt wurden, zeigte, daß gegen Polio nur 54,2 Prozent der Jugendlichen über einen ausreichenden Impfschutz verfügen, gegen Diphtherie 57,8 Prozent und Tetanus 54,8 Prozent. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, daß die Jugendlichen in den Hauptschulen nicht in dem gewünschten Umfange Auffrischimpfungen durchführen lassen.
Die Empfehlungen der ständigen Impfkommission (Impfkalender) werden in Schleswig-Holstein erfolgreich umgesetzt bei Säuglingen und Kleinkindern. Über 90 Prozent der Kinder im Vorschulalter, die einen Kindergarten besuchen, sind gegen Tetanus, Diphtherie und Polio geimpft. Auch bei Eintritt in die Schule kann diese hohe Impfquote nachgewiesen werden. Um den Impfschutz aufrecht zu erhalten, sollte dann ab dem zehnten Lebensjahr Auffrischimpfungen durchgeführt werden. In Deutschland fehlen bisher weitestgehend Daten über die Durchführung der empfohlenen Auffrischimpfungen bei bei Jugendlichen ab 14 Jahren.
Um die vorhandenen großen Impflücken zu schließen, sollen auch Impfaktionen in den Hauptschulen durchgeführt werden. Es ist auch daran gedacht, Projekttage zum Thema “Impfen” anzubieten. Stöven weist noch einmal besonders darauf hin, daß Impferfolge in den Schulen nur erreicht werden können, wenn es zu einer guten Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern kommt. Gemeinsames Ziel sollte es sein, den Impfschutz für Jugendliche, die eine Hauptschule besuchen, zu verbessern. +++