Auf Parkvergehen folgen jetzt “Direkt-Verwarnungen”

Veröffentlicht am 25.03.2002

Auf Parkvergehen folgen jetzt “Direkt-Verwarnungen”

Auf Parkvergehen folgen jetzt “Direkt-Verwarnungen”

020243L 2002-03-25

Wer in Lübeck falsch parkt, bekommt künftig ein neuartiges “Knöllchen” hinter den Scheibenwischer seines Autos gesteckt. Die blauen Verwarnungszettel werden nach Ostern ersetzt durch ein neues Formular, das alle nötigen Daten und einen Überweisungsträger enthält und “Direkt-Verwarnung” genannt wird.

Die Umstellung hängt zusammen mit einem neuen Datenerfassungsgerät, mit dem die Politessen jetzt ausgerüstet werden. Das moderne Gerät enthält nicht nur einen Datenspeicher, sondern auch einen Thermodrucker, mit dem Aufkleber hergestellt werden können. Diese Aufkleber mit den Angaben zur Art und Zeitpunkt des Verkehrsverstoßes, der Höhe des Verwarnungsgeldes, dem Autokennzeichen des Verkehrssünders und das Aktenzeichen, werden vor Ort angefertigt und auf dem Formular angebracht. Der Verkehrsteilnehmer kann sofort den Verkehrsverstoß überprüfen und sich - wenn nötig - umgehend dazu äußern. Außerdem kann er das Verwarnungsgeld ohne großen Aufwand sofort bei seiner Bank einzahlen.

Auf der Rückseite des Verwarnungsschreibens ist zudem ein Lageplan der Lübecker Innenstadt mit sämtlichen Parkmöglichkeiten abgedruckt. Damit wird den Verkehrsteilnehmern, insbesondere den ortsunkundigen, eine Parkinformation gegeben, die helfen soll, einen künftigen Verkehrsverstoß zu vermeiden.

Falls das Verwarnungsgeld nicht fristgerecht gezahlt wird, erhält der Halter des Kraftfahrzeugs nach rund drei Wochen noch einmal eine kostenfreie Zahlungsaufforderung und die Möglichkeit, sich zu dem Verkehrsverstoß zu äußern. Wenn die Zahlfrist von einer Woche verstreicht, muß er mit dem Erlaß eines Bußgeld- oder Kostenbescheides rechnen.

Die Verkehrsüberwachung erhofft sich von dem neuen Verfahren eine Verbesserung der Information für die Kraftfahrer und eine Vereinfachung des Verwaltungsvorgangs, mit dem auch Portokosten in Höhe von bis zu 30 000 Euro pro Jahr eingespart werden können. +++