Energie und Wasser Lübeck GmbH sucht strategischen Partner
Die Hansestadt Lübeck, vertreten durch die Stadtwerke Lübeck GmbH (SWL), startet Anfang Dezember ein transparentes Ausschreibungsverfahren für die Suche nach einem oder mehreren strategischen Partnern für die stadteigene Energie und Wasser Lübeck GmbH (EWL). Die Bürgerschaft hatte in ihrer Sitzung am 28. Juni 2001 die wesentlichen Ziele, die mit einer erfolgreichen (Teil-)Privatisierung verbunden werden, definiert.
Nachdem die Bürgerschaft einer Veräußerung von bis zu 49,9 Prozent der Anteile an der EWL zugestimmt hat, ist bei SWL jetzt die Beraterauswahl abgeschlossen. Begleitet wird die SWL von dem Kölner Bankhaus Sal. Oppenheim und der Rechtsanwaltskanzlei Becker Büttner Held aus Berlin. Außerdem ist ein Lenkungsausschuß zur Begleitung im politischen Raum eingerichtet worden. Der Prozeß soll nach jetziger Planung noch im zweiten Quartal 2002 erfolgreich abgeschlossen werden. Bei der Bürgerschaftssitzung am 28. Juni 2002 soll die Gemeindevertretung über den Anteilsverkauf abstimmen.
Saxe, Kuhn sowie Dr. Gerhard Holtmeier von Sal. Oppenheim zeigten sich optimistisch, daß innerhalb des gesetzten Zeitrahmens ein finanzkräftiger strategischer Partner gefunden werde. Bereits in den vergangenen Monaten hätten sich zahlreiche potentielle Anteilserwerber aus allen Teilen Europas bei Bürgermeister und SWL-Geschäftsführer gemeldet und ihr Interesse bekundet.
Bürgermeister Bernd Saxe betonte anläßlich der Pressekonferenz am 27. November die Bedeutung einer erfolgreichen Umsetzung der wesentlichen Interessen aller Beteiligten; dies seien die der Hansestadt, der Stadtwerke beziehungsweise der EWL und der Mitarbeiter. Klares Ziel der Hansestadt sei es, für die Bürger eine langfristige wettbewerbsfähige, sichere und ökologische Energie- und Wasserversorgung in Lübeck und Umgebung sicherzustellen und die finanzielle Situation des städtischen Haushaltes deutlich zu verbessern.
Kurt Kuhn, Geschäftsführer der SWL, führte aus, daß es für die Zukunft neben einer finanziellen Stärkung des Eigenkapitals entscheidend sei, daß eine aktive Marktbearbeitung mit dem strategischen Partner erfolge. Die Veränderungen des Marktes würden zukünftig ganz neue Anforderungen an die Mitarbeiter der EWL stellen. Zwar sei die EWL heute schon der kommunale Energiedienstleister in Lübeck, man müsse aber noch besser, vor allem auch im regionalen Umfeld, werden.
Die Umsetzung folgender Ziele steht für die Lübecker Bürgerschaft im Vordergrund:
- Angemessener, steueroptimierter Verkaufserlös
- Dauerhafte Stärkung und Wachstum der EWL
- Wahrung der Arbeitnehmerinteressen
- Nutzung der Vorteile des steuerlichen Querverbundes
- Langfristige Sicherung des Unternehmensstandortes Lübeck
- Erhalt des kommunalpolitischen Einflusses und des steuerlichen Querverbundes
- Langfristig wirtschaftliche und ökologisch sinnvolle Versorgung der Kunden
- Sicherung der regionalen Auftragsvergabe
Absicherung der maximalen Konzessionsabgabe und des Steueraufkommens +++