Kinderforscher und -forscherinnen stellen ihre Ergebnisse vor

Veröffentlicht am 01.11.2001

Kinderforscher und -forscherinnen stellen ihre Ergebnisse vor

Kinderforscher und -forscherinnen stellen ihre Ergebnisse vor

010811L 2001-11-01

Seit Jahren beteiligen sich Kinder während der Spielmobilaktionen auf den Lübecker Spielplätzen mit einer Vielzahl von kreativen Angeboten. Die Beteiligung begrenzt sich nicht auf die Spielaktionen. Vielmehr beinhaltet es auch das Planen und Umsetzen von Projekten mit dem Ziel, das Lebensumfeld kindgerecht zu gestalten. Die Spielpädagoginnen und -pädagogen des Stadtteilzentrums Burgtor sammeln die Tips und Ideen der kleinen Experten und fördern die Umsetzung der gewünschten Veränderungen und möglichen Verbesserungen.

Im letzten Jahr wurden die “Spielmobiler” auf geäußerte Wünsche und Bedürfnisse der Kinder in den Stadtteilen aufmerksam gemacht. Aus diesem Grund wurde in den Sommerferien 2001 auf den Spielplätzen Kanalstraße (30. Juli bis 3. August), Drägerpark (6. bis 10. August), Brockesstraße (13. bis 17. August) und Buntekuh/Wiesenthal (20. bis 24. August) das Spielforscherprojekt “Kinderwunschliste 2001 - 2002” mit dem Schwerpunkt der Kinderbeteiligung durchgeführt, in dem die Bedürfnisse und Träume der Kinder ermittelt, ausgewertet und auf ihre Realisierbarkeit hin überprüft wurden.

Im Rahmen der Spielmobilarbeit enstand somit das Projekt “Kinderwunschliste 2001 - 2002”. Ziel dieses Projektes war es, Kinder als Experten für ihr Spiel- und Wohnumfeld einzubinden und zu beteiligen. Die Kinder im Alter von acht bis 13 Jahre erhielten auf spielerische Art den Auftrag, als “Forscherinnen und Forscher” mitzuwirken. Um die Ideen, Wünsche und Sichtweisen der Kinder zusammenzutragen, wurden verschiedene Methoden der Befragung und der Dokumentation eingesetzt.

Das Forscherteam war durch eine Forschermütze und Forscherausweis gut erkennbar. Die Aktion lief parallel zu den Spielangeboten. Es wurde befragt, geguckt, diskutiert und fotografiert. Die Ergebnisse wurden am Ende der Woche allen Spielplatzbesuchern, Kindern, Eltern und Nachbarn präsentiert.

Diese Ergebnisse der Befragung haben die Forscher im Stadtteilzentrum Burgtor in den vergangenen drei Tagen zusammentragen. Dabei haben sich die Jungen und Mädchen gegenseitig kennengelernt und auch überprüft, ob die Kinder aus den anderen Stadtteilen ähnliche Wünsche und Ideen haben. Die Ergebnisse sind in gebastelten und gemalten Modellen dargestellt und werden auch im Offenen Kanal Lübeck präsentiert.

Der größte Wunsch der Forscherteams: Auch - oder gerade - in den Ferien sollten Kinder- und Jugendeinrichtungen geöffnet sein und das normale Programm anbieten. Dorn im Auge der Kinder waren auch die Graffitis, die die Spielgeräte verunstalten, das brackige Wasser im Drägerpark, das nur selten gewechselt wird. Immer wieder leidiges Thema sind Müll und Dreck auf den Spielplätzen. Hier versuchen die Kinder in Zukunft nicht nur Müll zu vermeiden, auch andere Kinder wollen sich auf die Problematik hinweisen. Einer der Wünsche wurde bereits auf wundersame Weise erfüllt: Auf dem Spielplatz Wiesenthal in Buntekuh verband jahrelang eine Holzbrücke die Spielburg mit einem Hügel, eines Tages war sie verschwunden. An einem Montag schrieben die Kinder eine neue Brücke auf íhre Wunschliste - und schon am Dienstag hatten Mitarbeiter des Bereichs Stadtgrün die Brücke wieder aufgebaut.+++