Goldene Ehrengedenkmünze an Konsul Claus-Achim Eschke

Veröffentlicht am 24.10.2001

Goldene Ehrengedenkmünze an Konsul Claus-Achim Eschke

Goldene Ehrengedenkmünze an Konsul Claus-Achim Eschke

010788R 2001-10-24

Die Hansestadt Lübeck verleiht ihre Goldene Ehrengedenkmünze “Bene Merenti” an Konsul Claus-Achim Eschke. Diese Entscheidung hat die Bürgerschaft in ihrer jüngsten Sitzung im nicht-öffentlichen Teil beschlossen. Mit der hohen Auszeichnung würdigt die Hansestadt Lübeck Eschkes seit fast fünf Jahrzehnten währendes Engagement um die Hafenwirtschaft sowie die deutsch-finnischen Beziehungen. Wann die Auszeichnung erfolgt, wird rechtzeitig mitgeteilt.

Am 1. April 1952 begann Konsul Eschke bei der Finnlines Deutschland AG, vormals Poseidon Schiffahrt AG, seine Ausbildung zum Schiffahrtskaufmann. Bereits 1959 erhielt er Prokura und stieg in den folgenden Jahren zum Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzenden auf.

Claus-Achim Eschke trug in diesen Jahren maßgeblich zum Aufbau des Lübecker Unternehmens bei. Vornehmlich hat er sich Verdienste um die Entwicklung des Verkehrs zwischen Lübeck und Finnland erworben. Einen Arbeitsschwerpunkt bildete seine Beteiligung an der Lübecker Hafenentwicklung. Die Ausbauplanungen des RoRo- und des Eisenbahnverkehrs mit Finnland sowie die Gestaltung des Nordlandkais hat er wesentlich bestimmt. Dabei setzte er sich dafür ein, daß Lübeck seine Investitionen auf den Hafen fokussiert, dabei aber der Privatwirtschaft Entwicklungsmöglichkeiten offenhält.

Auch nach seiner offiziellen Verabschiedung im Jahre 1997 steht Eschke, am 5. Dezember 1931 in Ratzeburg geboren, der Finnlines Deutschland AG weiterhin als Berater zur Verfügung.

Seine wirtschaftlichen Ziele verfolgte Eschke auch in seiner Arbeit als Präsident der Deutsch-Finnischen Handelskammer, als Mitglied der Vereinigung Lübecker Schiffsmakler und Schiffsagenten, der Lübecker Seehafenbetriebe, der Deutsch-Finnischen Vereinigung und der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck, in der er von 1975 bis 1997 als Vizepräses und Mitglied des Präsidiums und weiterer Ausschüsse tätig war.

Aufgrund seiner Verdienste um den Ausbau der deutsch-finnischen Beziehungen wurde Eschke im Jahre 1974 zum finnischen Honorarkonsul ernannt. In dieser Funktion knüpfte er nicht nur Wirtschaftskontakte und förderte Handelsbeziehungen, sondern setzte sich auch nachhaltig für die finnisch-deutschen Kulturbeziehungen ein und schlug damit eine Brücke über die Ostsee.

Als Sprecher und Initiator des Freundeskreises der Nordischen Filmtage Lübeck gewann Eschke viele Unternehmen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens als Förderer dieser überregionalen bedeutenden Kulturveranstaltung, die seit über vier Jahrzehnten lebendige Beziehungen im Ostseeraum pflegt.

Am 28. Mai 1984 wurde Claus-Achim Eschke mit dem Ritterkreuz 1. Klasse des Ordens der finnischen Weißen Rose, verliehen vom Präsidenten der Republik Finnland, und am 26. November 1991 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Hintergrund:

Die Goldene Ehrengedenkmünze “Bene merenti” (“Dem Wohlverdienten”) wurde 1835 vom Lübecker Senat geschaffen “für Anerkennung von Verdiensten Einzelner”. Sie war gedacht als Alternative für die feudalistisch geprägten Verdienstorden, deren Tragen als sichtbare Heraushebung einzelner aus der Masse der Mitbürger als anstößig galt in republikanischen Staatswesen, vor allem in den größeren Hansestädten. 52 mal wurde die von Adolf Menzel gestaltete Goldmünze bisher verliehen, darunter an noch heute - zumindest durch Straßennamen - bekannte Lübecker Persönlichkeiten wie Behn, Curtius, Eschenburg, Fehling, Hach, Rehder, Roeck. Eschke ist der achte “Bene merenti”-Geehrte seit dem 2. Weltkrieg nach Hermann Eschenburg (1952), Georg Kalkbrenner (1955), Otto Passarge (1961), Adolf Ehrtmann (1970), Gerhard Gaul (1982), Uwe Röhl (1998) und Friedhelm Döhl (Juli 2001). +++