Hopi-Künstler berichtet über das Leben seines Indianervolkes

Veröffentlicht am 29.08.2001

Hopi-Künstler berichtet über das Leben seines Indianervolkes

Hopi-Künstler berichtet über das Leben seines Indianervolkes

010612LK 2001-08-29

Ein Vortrag über das Leben der Hopi-Indianer steht am Donnerstag, 6. September, 20 Uhr, auf dem Programm der Lübecker Völkerkundesammlung, Parade 10 (Zeughaus am Dom). Der Künstler Lindbergh Nemingha berichtet in englischer Sprache über sein Volk und wird auch Hopi-Lieder mit Trommelbegleitung vortragen. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Katsinam-Ausstellung “Figuren der Pueblo-Indianer Nordamerikas aus der Studiensammlung Horst Antes” statt.

Nemingha stammt aus dem Dorf Shungopavi in der Hopi-Reservation im Nordosten des US-Bundesstaates Arizona. Er ist 1959 geboren und hat noch drei Geschwister. Sein Vater, Sidney Namingha jr., ist verstorben, während seine Mutter Julia, eine bekannte Korbflechterin, noch im Dorf wohnt. Er ist Mitglied des Sonnenstirn- und des Maisklans, ein Künstler, Trommler und Sänger von Liedern verschiedener Stämme. Vor seiner Armeezeit nahm er aktiv an vielen gesellschaftlichen Ereignissen der Hopi teil.

Seine Schulausbildung erhielt er zuerst auf der Hopi-Reservation, in der Second Mesa Day School und in der Hopi Day School in Kykotsmovi. Später besuchte er die High School in WinsIow/ Arizona, außerhalb der Reservation. Wenige Wachen nach seinem Schulabschluß trat er 1978 in die US-amerikanische Armee ein, Dort wurde er Mechaniker für Reifenfahrzeuge. Er diente einen Großteil seiner Zeit in Deutschland, dazwischen und danach verbrachte er einige Jahre in den USA bis zum Ende seiner Armeezeit 1995, Anschließend kehrte er mit seiner deutschen Ehefrau und den drei gemeinsamen Kindern nach Deutschland zurück.

Während seiner Armeezeit in Deutschland war er lange Zeit Vorsitzender der Native American lntertribal Society of Germany (NAIS), einer Vereinigung von Indianern und Deutschen, deren Ziel unter anderem die Förderung des nichtindianischen Verständnisses für indianische Kultur und Lebensweise war. Er war auch Leadsänger der Gruppe und nahm mit seiner Familie und anderen Mitgliedern der NAIS an vielen Veranstaltungen im Umland und in Belgien teil.

Als Künstler lernte er viel von seinem Großvater mütterlicherseits, Otis Polelonema, einem bekannten Hopi-Maler. Auch während seiner Armeezeit malte er und zeigte seine Bilder in mehreren Ausstellungen in den USA (Arizona, Oklahoma, Kansas). Zur Zeit lebt er als freischaffender Künstler mit seiner Familie in Kaiserslautern/Pfalz.

Der Eintritt kostet sechs Mark, Mitglieder des Freundeskreises Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck haben freien Eintritt. +++