Rohrtunnel für Abwässer unter den Gleisen vollendet
Am Dienstag, 28. August, ist ein wichtiger Bauabschnitt für die getrennte Schmutz- und Regenwasserentsorgung der Hansestadt Lübeck vollendet. Am Hauptbahnhof, wo ein Knotenpunkt für die Abwasserleitungen existiert, ist ein Rohrtunnel unter den Gleisen fertiggestellt worden, der den Anschluß von insgesamt 86 Hektar des Stadtgebietes an das umweltfreudliche Trennsystem ermöglicht.
Für eine Regenwasserleitung mit integrierter Schmutzwasserleitung im Rahmen des Neubaus “Hauptsammler Steinrader Weg”, wurde eine Horizontalbohrung unter den 14 Gleisen des Lübecker Hauptbahnhofes vorgetrieben. Eine Spezialmaschine fraß sich bei laufendem Bahnbetrieb im Erdreich unter den Schienen hindurch.
Kernstück war dabei die Vortriebsmaschine 1600/AVN 1800 D von der Firma Herrenknecht. Der rotierende Fräskopf löst das Erdreich und frißt sich mit einem Meter in der Stunde durch das Erdreich. Das neue Abwasserrohr mit einem Durchmesser von 1,80 Meter mit einem eingehängten 50 Zentimeter starkem Gußrohr für Schmutzwasser entsorgt St. Lorenz Nord und St. Lorenz Süd.
Eine ähnliche Technik wurde bei der Untertunnelung des Suez-Kanals eingesetzt. Die Rohrtunnelexperten hatten in Lübeck Besonderheiten zu beachten. Unter dem Bahngelände treffen eine schräg verlaufende Mergelschicht und eine Sandschicht aufeinander, an ihrer Schnittstelle lagern große Findlinge und Steine. Doch die Arbeiten verliefen reibungslos. +++