Olympiabewerbung: Leipzig und Lübeck kommen sich näher

Veröffentlicht am 25.08.2001

Olympiabewerbung: Leipzig und Lübeck kommen sich näher

Olympiabewerbung: Leipzig und Lübeck kommen sich näher

010606R 2001-08-25

Leipzig und Lübeck sind sich darüber einig, bei der Vorbereitung auf eine mögliche Olympiabewerbung zusammenarbeiten zu wollen. Dies ist das Ergebnis eines Besuches von Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe am Freitag in der sächsischen Messestadt. Saxe traf dort mit Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee zu einem Gespräch zusammen und ließ sich vom Olympiabeauftragten Burkhard Jung die Pläne und die bereits bestehenden Wettkampfanlagen zeigen.

Saxe zeigte sich beeindruckt. “Es gibt viele gemeinsame Visionen und Ideen. Wir würden ein hervorragendes Gespann abgeben”, sagte er nach seiner Rückkehr aus Leipzig. Die Hansestadt Lübeck habe ein großes Interesse daran, bei den nächsten olympischen Spielen in Deutschland die Segelwettbewerbe in Travemünde auszurichten und vertrete mit ihrer Auffassung von “hautnahen Spielen”, die nicht nur im Fernsehen stattfinden dürften, sondern für die Menschen vor Ort als Familienfest des Sportes erlebbar sein müßten, den gleichen Ansatz wie die sächsische Metropole.

Lübeck sei sich mit Leipzig auch darin einig, für Olympia “nicht in Gigantomanie zu versinken”, sondern “Spiele mit Augenmaß” unter weitgehender Nutzung bereits bestehender Einrichtungen ausrichten zu wollen. Leipzig sei in diesem Punkt mit seinen bestehenden Wettkampfanlagen schon sehr weit, und auch Travemünde werde bis zum Jahre 2012 über alle nötigen Voraussetzungen verfügen. Saxe nannte in diesem Zusammenhang die Autobahn A 20, die Elektrifizierung der Bahnstrecke nach Lübeck, der Bau einer Ferienanlage auf dem Priwall, die als olympisches Dorf genutzt werden könne, die bereits bestehenden Hafenanlagen und die große Erfahrung beim Ausrichten von Segelwettsportveranstaltungen wie der “Travemünder Woche”.

All dies habe dazu geführt, daß man mit Leipzig die “Tür zu einer Partnerschaft aufgestoßen” habe, ohne jedoch die Türen zu anderen Bewerbern zuschlagen zu wollen. Denn neben Leipzig zeigen derzeit auch Hamburg, die Rhein-Ruhr-Region um Düsseldorf, der Rhein-Main-Raum und Stuttgart Interesse an olympischen Spielen. Ob es überhaupt zu einer deutsche Bewerbung um Olympia 2012 oder 2016 kommen wird, entscheidet das Nationale Olympische Komitee (NOK) auf seiner Sitzung am 3. November.

Saxe kündigte an, daß in Kürze sowohl in Lübeck wie auch in Leipzig die Kommunalparlamente über das künftige Engagement für Olympia entscheiden sollen. +++