Sitz der Europa-Agentur für Schiffssicherheit soll nach Lübeck

Veröffentlicht am 12.07.2001

Sitz der Europa-Agentur für Schiffssicherheit soll nach Lübeck

Sitz der Europa-Agentur für Schiffssicherheit soll nach Lübeck

010523R 2001-07-12

Die Hansestadt Lübeck bewirbt sich nun offiziell um den Sitz der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs. “Mit unserer 850 Jahre alten maritimen Ausrichtung und hanseatischer Tradition sind wir ein ausgezeichneter Standort für diese internationale Einrichtung”, begründete Bürgermeister Bernd Saxe die Bewerbung.

Das Europäische Parlament hatte kürzlich in Starnberg über die Errichtung einer entsprechenden Agentur debattiert. Deren Aufgabe soll es sein, Schiffssicherheits-Maßnahmen der EU-Kommission und der Mitgliedsstaaten im Hinblick auf Bewertung, Umsetzung und Kontrolle zu unterstützen. Der EU-Abgeordnete Piecyk hatte im Laufe der Debatte die Kandidatur Lübecks ins Spiel gebracht.

Lübeck zeichnet sich laut Bürgermeister Saxe insbesondere durch folgende Vorteile aus:

  • Eine strategisch hervorragende geografische Lage im Wirtschaftsraum Ostsee:
    In Kürze werden 95 Prozent der Ostseeanrainer der EU angehörigen und ein Viertel der Wirtschaftskraft und der Warenströme der EU in dieser Region konzentriert sein. Der riesige russische Markt mit 150 Millionen Einwohnern wird ihr mittelfristig zugeordnet sein. Die Hansestadt Lübeck ist - wie bereits zu den Zeiten der Hanse - die Drehscheibe dieses nunmehr sechstgrößten Wirtschaftsraums der Erde.
  • Eine leistungsfähige und ausbaufähige maritime Wirtschafts- und Infrastruktur:
    45 öffentliche und private Hafenanlagen, darunter der Großfährhafen Skandinavienkai, bilden zusammen den größten Fährhafen Europas, der von insgesamt 6000 Seeschiffen jährlich angelaufen wird. Er wird ergänzt durch einen vielfältigen Produktions- und Dienstleistungssektor mit Schwerpunkten im Maritim- und Umwelt-Know-how: Flender-Schiffswerft, Dräger-Werke, Technikzentrum, Wasser- und Schiffahrtsamt, Speditionen und Schifffahrtsagenturen.
  • Eine günstige Verkehrsanbindung:
    Fernbahn, Flughafen, Schiffslinien, Autobahn, vor allem kurze Reisezeiten zu den Metropolen Hamburg, Berlin und Kopenhagen.
  • Eine innovative Forschungs- und Hochschulinfrastruktur:
    Mit Schwerpunkten in den Bereichen Maritim- und Umwelttechnik sowie Neue Medien : Fachhochschule, Medizinische Universität, Europäisches Zentrum für Informations- und Kommunikationstechnik “Media Docks”.
  • Das UNESCO-Weltkulturerbe der Lübecker Altstadt:
    Mit historischem Flair, einem vielseitigen und internationalen kulturellen Angebot: eine lebendige Theaterszene, Musik- und Kongresshalle, Nordische Filmtage, Schleswig-Holstein Musik Festival, Musikhochschule, hochwertige Museen, Buddenbrook- und Günter-Grass-Haus, sowie first-class Kongress- und Hotelangebote.

Die Hansestadt Lübeck verfügt über zahlreiche verkehrsgünstig und zentral gelegene Grundstücke und Objekte in anspruchsvoller wasserbezogener Lage, die kurzfristig zur Verfügung gestellt werden können. Saxe: “Diese Standorte werden derzeitig auf ihre Eignung überprüft. Wir werden in Kürze konkrete Vorschläge machen.” +++