Prognose: Lübeck verliert weniger Einwohner als angenommen

Veröffentlicht am 25.05.2001

Prognose: Lübeck verliert weniger Einwohner als angenommen

Prognose: Lübeck verliert weniger Einwohner als angenommen

010386L 2001-05-25

Lübecks Einwohnerzahl sinkt bis zum Jahr 2015 voraussichtlich um rund 9000. Das teilte am heutigen Freitag der Bereich Statistik und Wahlen der Hansestadt Lübeck bei einer Pressekonferenz mit Bürgermeister Saxe im Rathaus mit.

Danach gehen die Statistiker davon aus, daß die Einwohnerzahl Lübecks von 215 300 Bürgerinnen und Bürgern im Jahre 2000 auf rund 206 000 im Jahre 2015 zurückgehen wird. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Prognose des Bereichs Statistik und Wahlen. “Die Zahlen sind damit bei weitem nicht so dramatisch wie das Ergebnis einer Bevölkerungsvorausschätzung des Statistischen Landesamtes Schleswig-Holstein vom Sommer letzten Jahres”, so Saxe. Das Landesamt hatte für das Jahr 2015 lediglich 192 380 Einwohner prognostiziert.

Nach der nun vorliegenden Schätzung wird die Zahl der jährlichen Geburten von derzeit rund 2000 auf rund 1 750 im Jahre 2015 zurückgehen, während die Zahl der Sterbefälle mit etwa 2800 pro Jahr annähernd gleich bleiben wird. Die Differenz zwischen den Geburten und den Sterbefällen wird sich daher von rund 700 auf über 1000 erhöhen. Das heißt, pro Jahr gilt es zukünftig einen Einwohnerverlust von über 1000 Einwohnern durch Zuwanderung auszugleichen, soll ein Bevölkerungsrückgang verhindert werden.

Doch für die Zukunft ist insbesondere bei den Deutschen mit weniger Zuzügen zu rechnen, da die Einwohnerzahl in der Bundesrepublik ebenfalls rückläufig ist. Hinsichtlich der Zuzüge aus dem Ausland wird weiterhin ein hoher Einwanderungsdruck unterstellt, der das Wanderungsdefizit bei den Deutschen zum Teil ausgleichen wird. Insgesamt werden leicht sinkende Zuzugszahlen erwartet. Die Annahme geht von etwa 13 200 auf rund 11 600 im Jahr 2015 aus.

Neben dem Rückgang der Einwohnerzahlen sind die Veränderungen im Altersaufbau der Bevölkerung von wesentlicher Bedeutung. Von 2000 bis 2015 wird die Zahl der unter 18jährigen von rund 35 000 auf etwa 31 000 abnehmen, die Zahl der über 65jährigen jedoch von etwa 41 000 auf rund 45 000 zunehmen. Die Anzahl der Personen zwischen 18 und 64 Jahren, das heißt der Personen im erwerbsfähigen Alter, wird sich ebenfalls deutlich verringern: von rund 139 000 auf etwa 129 000 Personen.

Weitere Daten sind in der Veröffentlichung des städtischen Bereichs Statistik und Wahlen erhältlich, die dort für 20 Mark zu beziehen ist. +++